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Neuer BetriebsplanHochwasser bleibt in Oberberg weiter Thema

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Hochwasser Agger Rebbelroth.

Der Pegel Rebbelroth gilt als neuralgischer Punkt an der Agger. Hier ging der Fluss Heilig Abend erneut übers Ufer

Die starken Regenfälle vor und an den Weihnachtstagen sind beim Aggerverband weiter ein Thema. Vor allem geht es darum, wie viel Wasser aus der Aggertalsperre aktuell in die Agger abgelassen wird und mit wie viel Regen in den kommenden Tagen noch zu rechnen ist, wie Axel Blüm als Sprecher des Aggerverbands berichtet. Stand jetzt gehe man noch davon aus, dass die Region nicht von all zu viel neuem Niederschlag betroffen sein werde. Man werde den Wetterbericht aber weiter im Augen behalten.

Am Mittwochvormittag wurden aus der Aggertalsperre acht Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgelassen. „Das ist immer noch deutlich weniger als die 14 Kubikmeter, die pro Sekunde neu hinzukommen“, wie Blüm weiter berichtet. Entsprechend zugenommen hat seit dem Heiligen Abend dann auch der Füllstand der Talsperre. Der hatte am 24. Dezember noch bei 73 Prozent gelegen und betrug am Mittwochvormittag 85 Prozent. Am Heiligen Abend war der Pegel der Agger bedrohlich hoch geworden, so dass der Aggerverband die Talsperre dicht machte. Das hatte zur Folge, wie Blüm weiter erläutert, dass im weiteren Verlauf fünf Kubikmeter ablaufendes Wasser pro Sekunde weggenommen worden seien.

Hochwasser: Pegel der Agger leicht gefallen

In der Folge kamen am Pegel Rebbelroth anstatt 33,5 Kubikmeter nur noch 28,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde an.Der Pegel in Rebbelroth, der ersten Messstelle an der Agger unterhalb der Talsperre, sei dann leicht gefallen, doch aus den Bereichen von Othe, Dörspe und Steinagger sei so viel Wasser abgeflossen, dass in Rebbelroth um 23 Uhr wieder 40 Kubikmeter pro Sekunde gemessen worden und der Pegel wieder angestiegen sei, wie der Sprecher weiter ausführt. Auf diese Wassermassen aus einem Gebiet mit einer Größe von 70 Quadratkilometern habe der Aggerverband keinen Einfluss, wie Blüm betont. Im Vergleich dazu beträgt der Einzugsbereich, aus dem Wasser in die Aggertalsperre gelangt, nur 40 Quadratkilometer.

„Wir haben keinen Einfluss darauf, wenn dann in Brunohl die Keller vollaufen, zumal in Vollmerhausen die Rospe und der Strombach noch in die Agger laufen.“ Auf die Frage, ob man den Zulauf von Othe, Dörspe und Steinagger bei den Plänen des Aggerverbandes nicht berücksichtigen müsse, sagt Blüm, dass man die Aggertalsperre am Heiligen Abend um 19 Uhr abgeschottet habe. Das sei bereits deutlich eher gewesen, als die genehmigten Betriebspläne das vorsehen würden. Zu diesem Zeitpunkt habe die Agger in Rebbelroth einen Stand von 1,20 Metern gehabt. Die erste Hochwassermarke für diesen Messpegel liege indes bei 1,25 Metern.

Hochwasser: Auenflächen haben sich bewährt laut Aggerverband

In diesem Zusammenhang verweist er darauf, dass der Aggerverband im Rahmen seines Hochwasser- und Starkregenmanagements, wie bereits mehrfach berichtet , an einem neuen Betriebsplan arbeite, in den diese Aspekte mit einfließen würden. Blüm berichtet im Zusammenhang mit dem Hochwasser über Weihnachten, dass sich an anderen Stellen im Verbandsgebiet die Ausweisung von Auenflächen im Rahmen der Gewässerunterhaltung bewährt habe.


Situation an der Wupper

Außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen haben über die Weihnachtstage auch die Wupper und ihre Nebengewässer stark anschwellen lassen. An der Messstelle Bevertalsperre fielen vom 19. bis 26. Dezember rund 200 Liter Regen pro Quadratmeter, doppelt so viel wie sonst in einem ganzen Monat Dezember. Die Folge: Die Pegel von Wupper und den Zuflüssen stiegen deutlich an. „Kritische Werte wurden aber nicht erreicht“, sagt Sabine Fischer vom Wupperverband. Maßgeblich für den Hochwasserschutz im Kreisnorden sind die großen Talsperren – also die Wupper-Talsperre, die Bever und die Große Dhünn-Talsperre.

Hier hatte der Wupperverband eigenen Angaben zufolge vor Weihnachten reichlich Stauraum geschaffen. Und so habe man einen großen Teil der Regenmengen dort „zwischengepuffert“, so Fischer. Es floss also weniger Wasser aus den Talsperren ab als hinein. Eine akute Hochwassergefahrenlage habe man dadurch verhindern können, hieß es aus Wuppertal. Doch ab dem 26. Dezember erhöhte der Wupperband die Abgabemenge aus der Wupper-Talsperre, um neuen Stauraum für weitere Regenmengen zu schaffen. Die Wasserstände von Wupper und Dhünn bleiben deshalb noch einige Tage auf erhöhtem Niveau. (cor)