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Kommentar

Sporthalle Strombach
Gummersbach setzt starkes Signal in schwierigen Zeiten

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Lesezeit 2 Minuten
Die Handballerin Lilli Henoch (l.) in Aktion.

Lilli Henoch (l.) war auch eine sehr gute Handballerin

Gummersbach will eine neue Sporthalle nach der jüdischen Sportlerin Lilli Henoch benennen, die in der NS-Zeit ermordet wurde. Ein wichtiges Signal.

Das finale Votum fehlt zwar noch, doch es ist so gut wie sicher, dass die Stadt Gummersbach die neue Strombacher Sporthalle nach der jüdischen Spitzensportlerin Lilli Henoch benennt. In Zeiten, in denen Juden wegen ihres Glaubens attackiert und wieder Anschläge auf Synagogen verübt werden, ist das ein starkes, zugleich aber auch ein ganz wichtiges Signal. Es kann nicht sein, dass Juden in Angst leben müssen, nur weil sie zu ihrem Glauben stehen.

Sport als einendes Element

Umso wichtiger ist es, gerade jetzt zusammenzurücken und daran zu erinnern, wie es einmal gewesen ist. Und dass diese Zeiten nie wieder zurückkehren dürfen. Sabine Grützmacher bringt es auf den Punkt, wenn sie sagt, dass der Sport die Menschen vereint. Herkunft und Glaube bleiben draußen, wenn das gemeinsame Trikot übergestreift wird. Teamgeist und Gemeinschaft stehen im Vordergrund. Gerade junge Menschen finden über den Sport zusammen, bauen so erst gar keine Ablehnung auf.

Eine Sportstätte nach einer von den Nazis ermordeten Jüdin zu benennen, bietet sich geradezu an. Hier kommen so viele unterschiedliche Menschen zusammen wie sonst nirgends. Und sorgt der Name der Halle ja auch dafür, dass Menschen in den Dialog kommen. Zu wünschen wäre es. Dass Lilli Henoch eine sehr gute Handballspielerin war, passt zur Handballstadt Gummersbach, sollte aber nicht so hoch gehängt werden.