Schon am Freitag ging niemand ans Telefon, Montag standen Patienteinnen und Patienten beim MVZ in Gummersbach-Derschlag vor verschlossenen Türen.
Patienten vor verschlossenen TürenMVZ „Der Arzt“ in Derschlag bis auf Weiteres geschlossen

Im Derschlager MVZ standen Patientinnen und Patienten am Momntag vor verschlossenen Türen. Anrufer erreichten nur eine Bandansage: „Die Praxis bleibt ab dem 7. Juli bis auf Weiteres geschlossen."
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War's das für das MVZ „Der Arzt“ in Derschlag? Wer dort anruft, erreicht seit gestern nur noch das Band: „Sehr geehrte Patienten, die Praxis bleibt ab dem 7. Juli bis auf Weiteres geschlossen.“ Dazu gibt's noch ein Hinweis, wie man seine Patientenakten anfordern kann dann endet die Durchsage.
Auch in einer am Wochenende verschickten E-Mail an einige offizielle Stellen schreibt das MVZ DerArzt Nordrhein GmbH, dass der Betrieb in Derschlag leider eingestellt werden müsse „bis auf Weiteres“. Aber schon am Freitag, so eine Leserin, war telefonisch im MVZ Derschlag niemand mehr zu erreichen.
Ich sehe die Entwicklung mit Sorge.
Die „finanzielle Schieflage“ des Medizinischen Versorgungszentrums in Derschlag war seit Monaten bekannt, das Kölner Amtsgericht hat bereits Anfang Juni im Insolvenzeröffnungsverfahren einen Insolvenzverwalter bestellt.
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„Ich sehe die Entwicklung mit Sorge“, sagt Dr. Ralph Krolewski vom Vorstand des Hausärzteverbandes Oberberg. „Die Frage ist jetzt, ob es zu einem geordneten Betriebsübergang kommt.“ Diese Lösung favorisiere der Hausärzteverband, so Krolewski. Konkret würde das bedeuten, dass in den Räumlichkeiten des Hausarztzentrums eine der dort bisher schon praktizierenden Ärztinnen, Feryal Hoch, den Betrieb eigenständig weiterführen kann.
„Da sind jetzt die Verantwortlichen im Insolvenzverfahren des bisherigen Praxisbetreibers gefragt“, so Krolewski, der die strategische Bedeutung des Standortes Derschlag für die hausärztliche Versorgung betont. Der Vorstandsvorsitzende der „MVZ Der Arzt“-Gruppe, Oliver Krenzer, und Insolvenzverwalter Dr. Jens Schmidt waren am Montag bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.