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Hunde-FührerscheinTierfreunde lernen in Grundwald den richtigen Umgang mit Hunden

Lesezeit 3 Minuten

Und dann alle nachmachen: Skylar (4), der Enkel von Hundezüchterin Annette Ohl, führt vor, wie der Parcours zu meistern ist. 

Grunewald – Alaska hat keine Lust. Mitten auf der Wiese bleibt er plötzlich stehen. Ein lautes „Hopp!“ bringt den neun Jahre alten Langhaar-Collie dann doch dazu, seine Pfoten über die gelbe Schwelle zu setzen. Wer einen Hund an der Leine führt, der muss eben auch mal energisch sein.

Und dafür gibt es dann sogar Applaus, und zwar für Samuel. Der ist acht Jahre alt und gehört zu den zwölf jungen Tierfreunden, die jetzt auf dem Gelände der Hundezüchter Annette und Heinz Ohl in Nümbrecht-Grunewald den „Kleinen Hundeführerschein“ erworben haben.

Kurse für den Hundeführerschein stets ausgebucht

Drei Tage dauert dieser Lehrgang und bei den letzten Einheiten haben die Teilnehmer im Alter zwischen acht und zwölf Jahren viele Zuschauer: Mama und Papa sind ebenso gekommen wie Oma und Opa. Erneut hat das Ehepaar Ohl einen Parcours aufgebaut, wieder dürfen Kinder und Hunde loslaufen. Acht Collies im Alter von vier Monaten bis zwölf Jahre sind mit von der Partie.

„Der Tunnel ist vielleicht die schwierigste Prüfung – für den Vierbeiner ebenso wie für den Zweibeiner“, überlegt Annette Ohl, die diesen Kurs im Ferienprogramm der Gemeinde Nümbrecht organisiert. Das Angebot ist ein Erfolg, sie könnte vier Mal so viele Kindern begrüßen, wäre dies denn möglich. „Der Hundeführerschein ist immer total beliebt“, freut sich auch Sabine Schütz aus dem Rathaus über den stets ausgebuchten Hundeführerschein.

Wichtigste Regel: Stehen bleiben und schnuppern lassen

Weil aber zu einem Führerschein immer auch Theorie gehört, müssen die Kinder vor der Vorführung erst mal jene zwölf Hunderegeln aufsagen, die der Verband für das deutsche Hundewesen aufgeschrieben hat. „Es geht vor allem um Respekt und Achtung vor dem Tier“, erklärt Fachfrau Ohl. So darf ein Hund beim Fressen keineswegs gestört werden, da er dies als Angriff auf sein Futter verstehen könnte. „Der Hund muss am Napf seine Ruhe haben.“

Wichtigste Regel aber sei vielleicht, dass Menschen, die Angst vor diesen Tieren haben, niemals weglaufen sollten: „Stehen bleiben, ein bisschen schnuppern lassen – auch wenn das sehr schwierig ist und viel Mut verlang“, schildert Annette Ohl, wie Ängstliche sicher sind. „Denn wer wegrennt, der reizt den Jagdinstinkt. Das hat der Hund vom Wolf.“

„Jetzt möchte ich einen eigenen Hund“

Diesen Unterricht findet Mutter Jessica Helmert aus Haan klasse. Sie sieht zu, wie Tochter Mia (8) den Rundgang meistert. „Hier wird den Kindern beigebracht, wie sie richtig mit Hunden umgehen, das finde ich einfach super.“ Respekt sei immer das wichtigste, findet sie.

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Zur Familie gehören bereits zwei Hunde. Bei der Abschlussprüfung zeigen die Schüler auch, warum ein Hund nie zuerst auf dem Kopf, der höchsten Stelle des Körpers, gekrault werden sollte: Sie patschen prompt den erwachsenen Zuschauern auf den Kopf und das ist jedem unangenehm, „auch den Hunden“.

Ausgerechnet den Tunnel findet Samuel aus Nümbrecht am spannendsten. Tatsächlich macht Alaska sofort mit und flitzt durch die blaue Röhre. „Er rennt durch den Tunnel und ich draußen entlang.“ Samuel schätzt gerade das Sportliche an dieser Übung. Und am Ende freut er sich mit seinen elf Mitstreitern, dass jedes der Kinder den Hundeführerin in der Tasche hat. „Jetzt möchte ich einen eigenen Hund.“