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Entscheidung „folgerichtig und alternativlos“Handball-Saison endgültig abgesagt

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Nach dem Abbruch der HVM-Saison sollen die Klassenzusammensetzungen aus der Saison 2020/21 bestehen bleiben.

Oberberg – Hoffnung hatten wohl nur noch die Wenigsten. Doch jetzt ist es offiziell: Am Samstag hat der Handballverband Mittelrhein (HVM) mitgeteilt, dass die Saison 2020/21 abgebrochen wird. Bereits am 23. Januar war verkündet worden, dass dieser Beschluss des Erweiterten Präsidiums gültig wird, wenn bis zum 15. März eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs nicht wieder möglich ist. Dies sei nach den Entscheidungen der jüngsten Bund-Länderkonferenz der Fall.

Saison wird nicht gewertet, Klassen bleiben bestehen

„Daher wird die Saison 2020/21 in allen Ligen der Handballkreise und des HVM beendet und nicht gewertet. Die Klassenzusammensetzungen aus der Saison 2020/21 bleiben, soweit möglich, bestehen. Absteiger und Aufsteiger wird es in allen Ligen des HVM und der Handballkreise nicht geben“, so der Verband.

„Endlich Klartext“, kommentiert Udo Kolpe, Vorsitzender des Handballkreises Oberberg (HKO), die Meldung. „Die Nachricht war nur noch Formsache. Für die Praktiker war an Weihnachten schon klar, dass es so kommen wird“, erklärte er.

Jörg Weber, Handballchef des SSV Nümbrecht, war ebenfalls nicht überrascht: „Wir haben mit nichts anderem gerechnet. Unser Fokus ist auf die Planungen für die neue Saison gerichtet.“ Weber wünscht sich nun konkrete Lösungsvorschläge für Szenarien in der Zukunft und alternative Modelle, falls eine Saison nicht normal durchführbar ist. „Man muss vorbereitet sein, denn man weiß ja nicht was kommt und sollte vor dem Saisonbeginn festlegen, welche Modelle es gibt“, sagt er.

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Michiel Lochtenbergh, Sportlicher Leiter des HC Gelpe/ Strombach, bezeichnet die Entscheidung als „folgerichtig und alternativlos“. „Ich finde, dass sechs bis acht Wochen Vorbereitung noch viel zu kurz sind, um einen normalen Spielbetrieb zu gewährleisten. Man muss bedenken, dass die Spieler in den vergangenen 15 Monaten nur eine Handvoll Spiele gemacht haben“, betont Lochtenbergh und sieht schwierige Zeiten auf die Offiziellen zukommen. „Man muss für die nächste Saison über alternative Liga-Modelle nachdenken, Ligen in Gruppen einteilen und, wenn möglich, ein Playoff spielen. Wir lassen uns überraschen, was kommt.“

Thomas Möller, Sportlicher Leiter des TuS Derschlag und zudem Lehrer, zuckt verbal mit den Schultern. „Was soll man machen“, kommentiert er den Saisonabbruch und hat die Kinder im Blick. „Ich kann verstehen, dass die Gesundheit vorgeht, frage mich aber auch, wie es den Kindern schadet, nur noch Online-Training zu machen“, sorgt er sich. „Es ist schade, weil sich die Vereine gute Gesundheitskonzepte ausgedacht haben“, ergänzt er und weist auf den bald anstehenden Sportunterricht nach Öffnung der Schulen hin.

HKO-Vorsitzender Udo Kolpe hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass zumindest für den Jugendbereich demnächst noch ein wenig Wettkampf möglich ist: „Wir sollten vorsichtig damit sein, vorzeitig Planungsideen zu verkünden und warten, bis sich der Nebel lichtet. Pläne gibt es, falls vielleicht im Mai wieder gespielt werden kann.“