Investoren gesuchtGemeinde Morsbach stellt „Wohnpark an der Wisser“ vor
Morsbach – Ein nachhaltiges Baukonzept, flexible und vielfältige Grundrisse, autofreie Zonen und vor allem: ein in sich geschlossenes, grünes Quartier nicht nur mit Wohnraum, sondern auch mit Platz für Gastronomie und Gewerbe. Wenn Morsbachs Politiker künftig über den geplanten „Wohnpark an der Wisser“ diskutieren, dann haben sie Entwürfe aus Dortmund vor Augen.
Aus dem dort ansässigen Architekturbüro Post und Welters nämlich stammt der Entwurf, mit dem sich die Gemeinde Morsbach jetzt auf die Suche nach Investoren für das insgesamt fast 9000 Quadratmeter große Gelände entlang der Bahnhofstraße macht. Bei einer Gegenstimme hat sich der neue Umwelt- und Entwicklungsausschuss des Gemeinderates am vergangenen Mittwochabend für die Dortmunder Entwürfe ausgesprochen. Mit einer dreistündigen Mammutsitzung ist das umstrittene Gremium am Mittwochabend in die neue Legislaturperiode gestartet.
2022 sollen die Bauarbeiten an der Wisser beginnen
Zu Beginn hatte Jens Ebener vom Düsseldorfer Planungsbüro ASS dem Ausschuss alle drei Entwürfe vorgestellt, über die eine Jury Ende November entschieden hatte. „Einen Gewinner gibt es nicht, aber eine klare Empfehlung“, betonte Ebener und machte deutlich, dass das Büro Post und Welters nachbessern müsse. So gelte es etwa, Gebäudehöhen zu korrigieren.
„Gutes aus den übrigen Entwürfen nehmen wir natürlich mit in die weitere Planung“, versicherte Ebener mit Blick auf die Arbeiten des Architektur-Ateliers Christ (Freudenberg) sowie der Architekten Koschany und Zimmer (Essen).
Geplant ist der Wohnpark östlich des Bahnhofsgelände als Projekt der Regionale 2025: Den C-Stempel hat das Vorhaben bereits, der B-Stempel ist nach Auskunft von Jens Ebener angekündigt. „Und bis Mitte Januar wollen wir den A-Status haben.“ Im kommenden Sommer bis spätestens in den Herbst will die Gemeinde mit Investoren verhandeln. Und 2022 sollen die ersten Bagger anrollen.
FDP fordert mehr Einbindung der Morsbacher
Aus städtebaulicher Perspektive mache der Entwurf von Post und Welters großen Spaß, lobte ASS-Mann Ebener und führte aus, dass vor allem der Gedanke des Mehr-Generationen-Wohnens sehr gut umgesetzt worden sei, auch gäbe es in diesen Plänen ein deutlich besseres Wohnangebot für Senioren als in den beiden anderen. Zudem grenze kein Wohnraum direkt an die stark befahrene Bahnhofstraße.
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Dafür, dass der Wohnpark autofrei bleibt, sorgen Stellplätze am Rand der Anlage sowie eine Sammelgarage im Osten. „Problematisch aber ist die Erschließungsgasse“, schilderte Ebener. „Zurzeit ist vorgesehen, dass die Bewohner über das Bahnhofsgelände an- und abfahren – das verbietet sich natürlich.“ Für die FDP erklärte Heiko Förtsch – er selbst war Mitglied der Jury –, dass die Zeit für derart wichtige Entscheidungen viel zu knappe bemessen sei.
Auch forderte er, dass die Morsbacher viel stärker in die Planung dieses Großprojektes eingebunden werden müssten. Sie sollten in Vorträgen über die Entwürfe der Architekten informiert werden, betonte Förtsch und stimmte gegen den Start des Investorenwettbewerbs. Bei einer Enthaltung (FDP) sprachen sich die Ausschussmitglieder weiterhin für die Aufstellung des Bebauungsplanes aus. Insgesamt werden rund um den Bahnhof Flächen mit einer Größe von rund 25 000 Quadratmeter überplant.