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Diskussion in MorsbachNeue Brücke soll vom Mehrgenerationenpark ins Grüne führen

Lesezeit 3 Minuten

Die erste Hängebrücke, einst Bismarck-Steg genannt, führte seit 1928 über die Wisser. Für Radler ist sie nach Ansicht von Bürgermeister Bukowski nicht geeignet.

Morsbach – Drei Brücken führen bereits über die Wisser, im kommenden Frühjahr soll sich eine vierte hinzugesellen: Das sieht das Integrierte Handlungskonzept (InHK) für Morsbachs Mitte vor. Gebaut werden soll die Brücke zwischen dem jüngst sanierten Kurpark auf dem einen und der Straße „Im Kattelberg“ auf dem anderen Wisserufer.

Allerdings fällt die Querung schlichter aus als bisher geplant: Da die Kosten einer neuen Kalkulation zufolge um 75 000 Euro auf insgesamt 250 000 Euro gestiegen sind, wird ein fast 30 000 Euro teurer Pylon aus den Entwürfen gestrichen. „Der hat ohnehin keine tragende Aufgabe“, berichtete Bernd Schneider vom Ingenieurbüro Donner und Marenbach dem neuen Bauausschuss des Gemeinderats.

Angespannte Finanzlage der Gemeinde

Der tagte am vergangenen Dienstagabend zum ersten Mal. Die Kämmerei hatte dazu geraten, auf die Brücke ganz zu verzichten und die Fördermittel dafür zurückzugeben – wegen der bestehenden Brücken am Alzer Weg und im Kurpark selbst sowie wegen der 2015 restaurierten Hängebrücke in der Verlängerung der Straße „Auf der Au“.

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Zudem wies die Kämmerei auf die weiterhin angespannte Finanzlage der Gemeinde hin. Mit vier Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen und fünf Enthaltungen nahm die nun teurere Brücke die erste Hürde. Die Politiker gaben grünes Licht für die Ausgabe von 62 000 Euro, 13 000 Euro hat Morsbach an anderer Stelle übrig. Am Mittwoch, 16. Dezember, entscheidet der Gemeinderat über das Vorhaben.

Brücke in der Diskussion

Bürgermeister Jörg Bukowski sprach sich klar für die 18 Meter lange und 2,50 Meter breite Stahlkonstruktion aus, da diese mit dem Bahnhof und dem Mehrgenerationenpark (früherer Kurpark) einen zentralen Punkt im InHK bedeute. Zudem führte er aus, dass Morsbach unerwartete 2,5 Millionen Euro mehr auf dem Konto habe, da das Land Nordrhein-Westfalen bei einigen InHK-Vorhaben den eigentlich der Gemeinde obliegenden Anteil zahle. Und ganz praktisch: „Solche Brücken holen die Fahrradfahrer weg von der stark befahrenen Bahnhofstraße“, erklärte Bukowski mit Blick auf das grüne und ruhige Wisserufer. „Die Hängebrücke ist für Radfahrer ungeeignet.“

Dominic Schneider (SPD) formulierte einen Antrag gegen die Brücke, zumal auch am Bahnhof, dessen Umbau zum Kulturbahnhof auf der Zielgeraden ist, eine weitere Wisserbrücke entstehen soll. Auch wollte der Sozialdemokrat das Geld lieber für andere InHK-Projekte oder ganz andere Dinge sparen, wenn endgültig klar sei, wie hart die Pandemie zugeschlagen habe.

Kirchstraße ist gestrichen

Zuspruch kam von Jan Schumacher (BFM-UBV): Er wolle die Notbremse ziehen. Nicht so die CDU: In Zeiten, in denen sich die Menschen an der frischen Luft und im Park am wohlsten fühlten, dürfe man auf ein solches Projekt nicht verzichten, urteilte Mario Klein, „auch wenn gegen Sparen generell natürlich nichts einzuwenden ist“.

Auf der Strecke geblieben ist am Dienstag derweil ein anderes Sanierungsvorhaben: Nach Anträgen von CDU und SPD wurde die umstrittene Gestaltung der Kirchstraße in Morsbachs historischem Oberdorf von der Tagesordnung genommen – unwahrscheinlich, dass darüber noch in diesem Jahr beraten wird.