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Jetzt werden Tannenzapfen geerntetForstwirte wollen mit den Samen neu aufforsten

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In rund 30 Metern Höhe ernten die Forstwirte die Zapfen von Weißtannen und Douglasien.

Wipperfürth – Hoch in den Baumwipfeln ernten Forstwirte mit Hilfe von Unternehmern an der Neyetalsperre die Zapfen der Weißtannen und der Douglasien. Das geerntete Saatgut wollen sie in naher Zukunft zur Neubepflanzung nutzen. Denn viele Nadelhölzer sind dem Borkenkäfer und der Trockenheit zum Opfer gefallen, insbesondere die Fichte.

Nun soll neu aufgeforstet werden. „Wir haben uns dabei bewusst für die Weißtanne entschieden, denn diese ist nicht so empfindlich wie die Fichte“, erklärt Volker Leipzig vom TBR – Stadtforstamt Remscheid. Die Weißtanne ist eine heimische Baumart, die gegen Trockenheit wesentlich resistenter als die Fichte ist.

Weißtanne ist gegen Trockenheit robuster

Um an die Zapfen der Weißtannen und Douglasien zu kommen, benutzen die sogenannten Zapfenpflücker zwei Hubsteiger. Diese befördern die Arbeiter bis in 30 Meter Höhe. Dort wachsen die Zapfen aufrecht an der Oberseite der Äste. Im Herbst zerfallen die Zapfen jedoch im Laufe der Zeit und nur die Mittelspindel bleibt am Ast übrig. Durch den Zerfall wachsen auf dem Waldboden neue Setzlinge. Dieser Prozess nennt sich „Naturverjüngung“. Zusätzlich dazu sät das Forstamt die geerntete Saatgut nun auf Waldflächen mit toten Fichten aus.

Die toten Fichten, die keine Gefahr darstellen, werden auch „Dürrständer“ genannt und bleiben vorerst stehen. „Das hat zwei Vorteile. Und zwar bleiben die Nährstoffe so auf der Fläche. Das bedeutet die Nadeln, Äste, die Rinde und alles andere, was vom Baum abfällt, dient der nachfolgenden Waldgeneration als Dünger. Und der zweite Vorteil ist, dass die toten Bäume zumindest stundenweise Schatten spenden. Das hält die Feuchtigkeit länger im Boden“, erklärt Leipzig.

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Es ist aus ökologischer Sichtweise also von hoher Bedeutung, die toten Bäume vorerst stehen zu lassen. Für die Aussaat gibt es zwei verschiedene Methoden. Die erste ist die Plätzesaat. Bei dieser Variante wird das Saatgut mit Sand gemischt und auf kleineren aufgelockerten Bodenflächen verteilt. Diese Flächen sind rund einen Quadratmeter groß.

Als zweite Variante gilt das Säen mit dem Pflug, welcher von einem Pferd durch den Wald gezogen wird. „Wir haben vor beides mal auszuprobieren, um zu schauen was besser funktioniert. Für ist es ja auch noch Neuland“, berichtet Forstwirtschaftsmeister Peter Wurth.