40 PlätzeKindergarten in Lindlarer Freilichtmuseum öffnet offiziell
Lindlar – Am Anfang stand eine belächelte Idee, seit Dienstag ist die Kooperation, die bundesweit zumindest Seltenheitswert besitzt, im Lingenbacher Tal Realität. Mit der symbolischen Schlüsselübergabe hat der Museumskindergarten im Freilichtmuseum des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) nun auch offiziell eröffnet.
Auf fast 500 Quadratmetern plus Außengelände toben ab sofort 40 kleine Lindlarer. Das Gebäude wird durch moderne Luft-Wärme-Technik beheizt, bietet neben allerlei Gruppen- und Küchenräumen eine eigene Turnhalle und vor allem den Blick auf das Museumsgelände gleich nebenan. „Ein Ort, an dem sich Kinder einfach wohlfühlen werden“, betonte Steffen Lengsfeld, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe, die Träger der Kita ist.
1,2 Millionen Euro teurer Bau
Die Eröffnung eines Kindergartens zeige, dass es in Lindlar demografisch bergauf gehe und junge Familien nach Betreuung für ihren Nachwuchs suchten, sagte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, der den goldenen Schlüssel an Kita-Leiter Julian Gilsdorf überreichte. Die Nachricht von konkreten Planungen für eine solche Einrichtung im Museum habe sich in der Gemeinde wie ein Lauffeuer herumgesprochen.
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Tatsächlich wirkten viele Institutionen mit, bevor die ersten Kinder dieser Tage mit ihrem Eingewöhnungsprogramm starteten. Errichtet ist der 1,2 Millionen teure Bau auf Grund, den die Gemeinde einst dem Museum schenkte. Bauherr wiederum ist der Verein der Freunde und Förderer des Bergischen Freilichtmuseums. „Bevor wir überhaupt planen konnten, mussten wir unsere Satzungszwecke um das Thema Bildung ergänzen und durch die Mitglieder absegnen lassen“, erinnerte sich der Vorsitzende Dr. Klemens Krieger. Genutzt habe man die Möglichkeiten des Erbbaurechtes – der Verein ist fortan Vermieter der Johanniter. Zur Finanzierung habe man dabei keinerlei Eigenkapital eingesetzt, sondern das Projekt durch öffentliche Zuschüsse realisiert, so Krieger.
Außengelände in Kürze fertig
Im Anschluss an die coronabedingt klein gehaltene Eröffnung stellten Julian Gilsdorf und sein sechsköpfiges Team ihr Konzept vor, das vor allem auf Nachhaltigkeit, den Bezug zur Landwirtschaft und die Selbstbestimmung der Kleinen setzt. Um letztere umzusetzen, werde es keine festen Gruppen geben, so Gilsdorf.
In Zahlen
1,2 Millionen Euro hat der Bau der neuen Kindertagesstätte am Freilichtmuseum Lindlar gekostet.
500 Quadratmeter groß ist der neue Kindergarten, der in Holz-Fertigbauweise errichtet worden ist.
40 Kinder spielen und lernen hier in zwei Gruppen, die Plätze sind alle belegt.
6 Monate hat es gedauert, bis das neue Gebäude aufgebaut war. Erster Spatenstich war Anfang April, ab Anfang August war alles fertig.
Zahlreiche Ideen für den direkten Kontakt mit dem Museum seien aktuell in der Testphase – darunter die Anlage eigener Beete und der Besuch bei Esel und Schafen. Auch das Außengelände werde in Kürze fertig gestellt.
Klemens Krieger verriet zudem erste Details zum Geschenk des Fördervereins zur Eröffnung: Ein schwarzer polierter Marmorstein soll demnächst den Eingangsbereich der Kita schmücken. Er werde daran erinnern, dass zwischen dem Hahnenzell und Falkenhof einst Marmor für den Bau des Bensberger Schlosses gebrochen wurde, so der Vorsitzende. Und so will man die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft des Lingenbacher Tales schlagen.