Kultur in GummersbachNeue Theaterpläne begeistern drei Größen der Szene
Gummersbach – Nach der Vorstellung einer ersten Projektidee für ein „Bergisches Forum“ ist vor allem die Diskussion über ein neues Theater in der Kreisstadt als Teilaspekt der Pläne voll entbrannt. So hat sich mit Gus Anton auch der langjährige Gummersbacher Kulturchef zu Wort gemeldet. „Wenn zurzeit jemand aus der Deckung kommt und neue, zukunftsorientierte Gedanken ausspricht, kann man nur gratulieren“, findet Anton.
Er ist voll des Lobes darüber, dass Bürgermeister Frank Helmenstein „gerade jetzt in dieser für uns alle schwierigen Zeit, das Thema Theater und damit die Kultur nach vorne gebracht hat“. Vereinzelte Kritik aus Nachbarkommunen lässt der Kultur-Profi Anton nicht gelten: „Da sind wir nicht auf Belehrungen von außen angewiesen.“ Als Gast in Gummersbach müsse man sich mit dem zufrieden geben, was man vorfinde. Dass bei diesem zukunftsorientierten Projekt findet Gus Anton „phänomenal“.
Es werde ein Leben nach Corona geben und das hoffentlich mit viel Kultur für alle, wie er sagt. „Was wäre unsere Gesellschaft ohne Kultur? Darüber darf man gar nicht nachdenken.“
„Programm der Bühne 32 wurde boykottiert“
Mit Martin Kuchejda als Chef der Halle 32 hat sich ein weiterer Kulturplayer in der Kreisstadt zu Wort gemeldet. „Ich finde die Ideen zur Umnutzung des alten Hohenzollernbades und den projektierten Anbauten förmlich genial, zeitgemäß, konstruktiv und absolut sinnvoll.“ Die Bündelung von Bildung, Kultur und Digitalisierung in einem Ambiente von historischer Bausubstanz in der Mitte und modernen Flügeln an den Seiten sei für Gummersbach ein großer Wurf. „Bemerkenswert“ findet Kuchejda die Hartnäckigkeit von Bürgermeister und der Regionale 2025. Es werde immer wieder versucht, doch noch einen Weg zu finden, um für Gummersbach und die Region ein Theater vorzuhalten.
„Leider erfolgt das Ringen um den richtigen Weg aber nicht immer nur fair und nicht ohne Vorbehalte“, erklärt er weiter. Konkret spricht er den Verein der Theaterfreunde um Axel Krieger an, die das Interimsangebot der Bühne 32 „in den letzten Jahren konsequent ignoriert und boykottiert“ hätten. „Da scheint es mir nicht um Theater an sich, sondern um ein Prinzip zu gehen“, lautet Kuchejdas Mutmaßung.
„Sorry, aber welche Fachleute sind denn da gemeint?“
Aus diesen Reihen sei bemängelt worden, dass bei der Erstellung des Hohenzollernbad-Konzeptes nicht auf den Rat von Fachleuten vertraut worden sei. „Sorry, aber welche Fachleute sind denn da gemeint?“, möchte der Chef der Halle 32 wissen. Tatsächlich seien in dem vorangegangen Workshop-Prozess, in Gutachten und Fachgesprächen führende Theaterfachleute eingebunden worden. Kuchejda ruft zur Einigung auf. Das Projekt könne gelingen, wenn alle Beteiligten sich konstruktiv hinter die Planungen stellten.
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Über eine Umsetzung der Projektidee würde sich auch Peter Even als Leiter der Gummersbacher Musikschule freuen. „Ich finde die Pläne fantastisch. Das ist eine tierisch gute Perspektive für Gummersbach. Ich hoffe, dass das funktioniert.“
Even meint, dass es eine Riesenchance für die Gummersbacher Kulturlandschaft insgesamt wäre, sprich viele Einrichtungen unter einem Dach vereint, die untereinander deutlich kürzere Wege zueinander hätten. Zu anderen Reaktionen will Peter Even nichts sagen. Der Musikschulleiter betont aber, dass es jetzt nur noch darum gehen müsse, in die Zukunft zu blicken.