Online-MarktplatzUmfrage unter Lindlars Händlern soll Ansätze ausloten
Lindlar – In Klause steht sie – die Paketbox von Amazon. Wenn sie erst verdrahtet ist, hat der größte Versandhändler der Welt auch ganz physisch eine Dependance in Lindlar. Das macht Amazon, weil die Nachfrage da ist und die schürt der US-Riese gezielt. Sein prall gefülltes digitales Schaufenster hat so ziemlich jeder Deutsche in der Hosentasche – das Smartphone.
Damit Lindlars Einzelhändler nun auch selbst auf die Touchscreens ihrer Kunden vor Ort kommen, will nun ein breites Bündnis aus Geschäftsleuten, der Quartiersarbeit und der Politik dem Ladensterben in Lindlar etwas entgegensetzen. Unter dem Titel „Laden.Leben.Lindlar“ startet die Initiative. Ziel sei es, etwas „zusammen gegen das Ladensterben“ zu tun.
Die Umfrage läuft bereits
Ein erster Schritt ist dazu eine Umfrage. Mit den Informationen solle dann „eine Teilhabe für alle“ ermöglicht werden, formuliert es Quartiersentwickler Kai Zander von Lindlar-verbindet (Live). Live ist Trägerverein der Quartiersarbeit und hat sich bislang vor allem in der Vernetzung von sozialen Angeboten engagiert. Nun arbeitet Live gemeinsam mit dem Bündnis der Händler und Dienstleister – der Aktionsgemeinschaft Lindlar (AG-Lindlar) – und der Gemeinde zusammen.
Fragen und Antworten
Wer soll an der Umfrage teilnehmen?
Alle Händler, die vor Ort in Lindlar verkaufen.
Was wird abgefragt?
Wie die Händler im Internet präsent sind, wie die Kunden bei ihnen bezahlen, ob sie schon einen Lieferservice anbieten. Und dann folgen außerdem Fragen, welche Art der Zusammenarbeit sie sich vorstellen können.
Was geschieht mit den Informationen?
Sie werden ausgewertet, die AG Lindlar und die Quartiersentwicklung suchen nach Übereinstimmungen und werten die Wünsche der Händler aus.
Was ist das Ziel?
Den lokalen Handel zu stärken, etwas gegen das Ladensterben zu tun und damit langfristig auch die Versorgung im Ort zu sichern.
Wie realistisch ist ein Online-Marktplatz?
Immer mehr Kommunen reagieren auf das veränderte Einkaufsverhalten und auch auf die Kontaktbeschränkungen mit lokaler Vernetzung. Hyperlokale Einkaufsapps sind in vielen Orten inzwischen Standard.
Wie kann ich als Händler teilnehmen?
Als erstes Kontakt mit dem Quartiersbüro von Lindlar-verbindet aufnehmen. Über den Kontakt gibt es den Link zur Umfrage. Wer will, kann den auch als Papierfragebogen bekommen.
Wo fordere ich die Umfrage an?
Per E-Mail an Quartiersentwickler Kai Zander: kai.zander@lindlar-verbindet.de, oder unter der Telefonnummer 0 22 66/4 40 72 05.
www.lindlar-verbindet.de
www.agl-lindlar.de
Abgefragt wird erst einmal der Ist-Zustand: Haben die Geschäfte eine eigene Internetseite? Wie bezahlen die Kunden? Gibt es einen Lieferservice? Dann geht es aber auch um die Wünsche – was benötigen die Läden im Ort, um digital zu bestehen? Würden sie sich an einer gemeinsamen Plattform beteiligen? Die Umfrage ist bereits angelaufen. Teilnehmen können alle Händler mit Angebot in der Gemeinde (siehe Info).
Das Thema Ladensterben hatte die AGL in den vergangenen Jahren immer wieder kreativ thematisiert – und sich dabei bereits Unterstützung von der Industrie- und Handelskammer Köln geholt. Zum Beispiel mit der Aktion „Die Tüte bleibt im Dorf“, mit dem Heimatshoppen und der langen Einkaufsnacht im Lindlarer Ortskern.
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Doch durch Corona und die damit verbundenen Beschränkungen fallen solche Aktionen zumindest auf kurze Sicht weg. Kontaktbeschränkungen bewegen überall im Land die Händler, sich statt für Laufkunden nun für Klickkunden in Position zu bringen.
In Köln lief die Aktion „Kauf lokal“ an, in Engelskirchen heißt es „Lokal, vor Ort und von hier!“ Und in Wipperfürth wurde mit der Wipp-Card ein gemeinsames Bezahlsystem geschaffen . Wenn die Auswertung der Umfrage abgeschlossen ist, dann könnte es auch rund um den Ortskern „Laden.Leben.Lindlar“ heißen. Denn so haben die Akteure die Aktion überschrieben .