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Brandgefahr auf dem FriedhofLindlar empfiehlt, auf Grablichter zu verzichten

Lesezeit 3 Minuten
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Ein Grablicht wird entzündet. 

Lindlar/Wipperfürth. – Auf weit über 30 Grad steigt dieser Tage das Thermometer. Hitze, trockene Böden, damit steigt die Brandgefahr. Da kann schon die Flamme eins Grablichtes zum Verhängnis werden. Auf dem Lindlarer Friedhof gab es bereits einen kleinen Brand, den Besucher jedoch noch mit der Gießkanne löschen konnten. Es hätte schlimmer ausgehen können. Daher reagiert jetzt die Gemeindeverwaltung: „Für die Friedhöfe der Gemeinde sind die Friedhofsgärtner angewiesen worden, besondere Sorgfalt walten zu lassen und Friedhofnutzer nach Möglichkeit darum zu bitten auf Grablichter zu verzichten“, erklärt Kämmerin Cordula Ahlers. Diese Appelle werden auch auf den Friedhöfen in schriftlicher Form ausgehangen.

Für die Parks der Gemeinde sei eine solche Maßnahme derzeit noch nicht vorgesehen. „Die Situation wird jedoch weiterhin beobachtet und bei Notwendigkeit auch hier an ein umsichtiges Nutzerverhalten appelliert,“ sagt sie.

Feuerwehrchef weist auf Brandgefahren hin

Auch Hans-Peter Scheurer, Pressesprecher der Lindlarer Gemeindefeuerwehr, weist auf die mit der Hitze steigende Brandgefahr in der Region hin. „Bisher sind wir zwar verschont geblieben. Doch auch der Boden im Bergischen ist derzeit sehr trocken“, sagt er. Feuer entzünden sich auf ausgetrockneten Flächen nicht nur leichter, sie entwickeln sich bei hohen Temperaturen auch schneller, warnt er. Wald- und Flächenbrände sind da schnell entfacht. Oftmals ist – der Klassiker – eine achtlos weggeworfene Zigarette im Wald oder auf Grünflächen der Auslöser. Dabei gilt allgemein: Zwischen März und Oktober herrscht strenges Rauchverbot im Wald. Das gilt auch fürs Grillen. Darauf weist Scheurer hin.

Was vielen nicht bewusst ist: Heiße Katalysatoren an Fahrzeugen können ausgedorrte Grünflächen ebenfalls entzünden. „Das Auto sollte im Hochsommer nie im trockenen Gras geparkt werden“, sagt Hans-Peter Scheurer. Zum Parken sollte man sich einen festen Untergrund suchen. Der Leiter der Lindlarer Feuerwehr, Axel Richerzhagen, ergänzt: „Beim Parken dann aber darauf achten, dass man keine Zuwegungen für die Rettungskräfte zu parkt.“ Denn im Falle eines Brandes zähle jede Minute: Da müssen die Durchfahrten für die Feuerwehrwagen passierbar sein. Das gilt auch für die übrigen Rettungskräfte, etwa an den Talsperren und Badeseen in der Region. Hier wird besonders darauf geachtet, dass nur an den erlaubten Stellen geparkt wird und alle Rettungswege frei bleiben.

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Einen Brand auf dem Brungerst hatte die Lindlarer Feuerwehr schnell gelöscht. 

Eine Rauchentwicklung oder ein Feuer sollte immer sofort der Feuerwehr unter 112 gemeldet werden – und der Anrufe sollt bitte in der Nähe bleiben. „Damit man die Feuerwehr einweisen kann“, erklärt Richerzhagen. Was auch zu Bränden führen kann: Das Rauchen der Shisha (Wasserpfeife). „Kleine Kohlestücke werden zum Anzünden genutzt, das sind kleine offene Feuer“, erklärt Axel Richerzhagen.

Einsatzkräfte sind angespannt

Und sein Wipperfürther Kollege Peter Rothmann ist derzeit ziemlich angespannt, wie er berichtet. Angesichts der aktuellen Brandgefahr müsse man jederzeit damit rechnen, dass es zu größeren Bränden kommen könne. Ein kleines Feuer am Montag in Kreuzberg war schnell gelöscht. Dort hatte es bei einem Traktor, der auf einem Feld unterwegs war, einen Kabelbrand gegeben.

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Achtlos weggeworfene oder nicht richtig ausgedrückte Zigarettenkippen, aber auch Glasscherben könnten schnell größere Brände verursachen, appelliert auch Wipperfürths Feuerwehrchef Rothmann für einen besonders behutsamen Umgang mit allen offenen Feuern und mit Glut. Immer wieder komme es auch zu Feuern durch Grillkohle.

Der Löschzug Dohrgaul leistete am Montag auch Unterstützung für die Marienheider Feuerwehr, die stundenlang gegen einen größeren Flächenbrand vorgehen musste.