Unterwegs im Freilichtmuseum Lindlar, wo Kinder in den Ferien altes Handwerk erleben können.
FerienspaßIn Lindlar lernen Kinder, wie man Seile macht
Das Freilichtmuseum in Lindlar bietet in den Sommerferien viel Programm für Kinder. Dabei lernen die Kinder auch das historische Handwerk kennen, das in dem Museum des Landschaftsverbands Rheinland vermittelt wird.
Beinahe jeden Tag können Kinder ganz unterschiedliche Handwerke oder Techniken ausprobieren. Wie nun etwa die Seilproduktion in der Seilerei Schaukowski, die aus dem späten 19. Jahrhundert stammt und damals von Seilermeister Alexander Schaukowski in Wipperfürth betrieben worden ist.
Seilerei aus Wipperfürth
1986 hat der Landschaftsverband Rheinland die historische Werkstatt erworben und später in Lindlar wieder aufgebaut, also noch vor Eröffnung des Freilichtmuseums. Dort steht die Seilerei nun im Zustand von etwa 1920. Museumshandwerker Kristiaan Verdoodt hat zum Ferienprogrammpunkt „Seile – eine starke Verbindung“ eingeladen.
In drei etwa einstündigen Einheiten zeigt er den jungen – und auch älteren – Besuchern, wie aus Hanf-Strängen ein festes und stabiles Seil wird. Als erstes darf der sechsjährige Aja ran. „Hier, schau mal, an der Kurbel mit ihren vielen Zahnrädern musst du drehen, kannst du das?“, will Verdoodt von dem Jungen wissen. Der legt sofort los und hat keine Probleme, das Seilergeschirr in Bewegung zu setzen.
„Prima, du stehst hier gerade an der Seilbahn“, sagt Verdoodt – den Lacher über das Wort, das man natürlich aus einem anderen Zusammenhang kennt, hat er natürlich eingeplant. Überhaupt geht es sehr humorvoll und locker zu am Donnerstagnachmittag.
„Die Seilbahn besteht aus dem Seilergeschirr und dem Schlitten. Dazwischen wird der Hanf eingespannt und dann zu einem Seil gedreht“, sagt Verdoodt.
Mats Weber aus Wermelskirchen hat das vorher schon gemacht und die Seilerei mit einem brandneuen und selbst gemachten Seil verlassen. Der Junge ist mit seinen Großeltern im Freilichtmuseum, das stetig weiter wächst. Und die sind beinahe begeisterter als der Enkel.
„Der Museumshandwerker hat das total gut erklärt, die Begrifflichkeiten, die geschichtlichen Hintergründe und die Techniken. Ich bin total begeistert“, sagt Eberhard Weber und strahlt selbst wie ein kleiner Junge. „Ich finde es toll, dass die Kinder hier selbst aktiv werden können und das Handwerk kennenlernen“, sagt Weber.