Die Ortsnamen in Mundart sollen zusätzlich auf den Ortseingangsschildern in Lindlar und den Dörfern stehen, fordert die CDU in einem Antrag.
Gelbe OrtsschilderCDU will in Lindlar Ortsnamen in Mundart hinzufügen
Seit 2011 sind in Nordrhein-Westfalen Zusatzbezeichnungen auf den gelben Ortseingangsschildern (Ortstafeln) erlaubt. So findet sich auf den Wipperfürther Schildern der Zusatz „Hansestadt“, in Waldbröl der Hinweis „Marktstadt“, in Hückeswagen „Schlossstadt“.
Auch in Lindlar könnte es künftig Zusatzbezeichnungen auf den Ortstafeln geben, denn die CDU-Fraktion hat einen entsprechenden Antrag für den Ausschuss Sicherheit und Ordnung vorbereitet. Darin wird die Verwaltung aufgefordert, die Voraussetzungen zu schaffen, „dass Ortstafeln mit Zusatzbezeichnungen, welche die korrekte Übersetzung des Ortsnamens in der lokalen oder regionalen Sprachvariation beinhalten, aufgestellt werden können“.
Namen in Mundart sollen zur Auseinandersetzung mit Sprache und Geschichte des Ortes führen
Im Gespräch mit dieser Zeitung begründet der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Sven Engelmann diesen Antrag. Gerade die Mundart stehe für die Wurzeln und die eigene Tradition, und die unterscheide sich von Ort zu Ort. Manchmal nur in einigen Kleinigkeiten, manchmal aber auch sehr deutlich. Die Ortsnamen in Mundart machten auf die regionalen Besonderheiten aufmerksam, seien identitätsstiftend und regten zur Auseinandersetzung mit der Sprache und Geschichte des Ortes an.
So könnte ein Zusatz für Linde „Op d'r Ling“ lauten. Der Antrag sei als Diskussionsanregung zu verstehen und die Bürger seien aufgerufen, sich an der Suche nach geeigneten Zusatzbezeichnungen in der jeweiligen Mundart zu beteiligen. Die Ergebnisse des Aufrufs sollten dem Ausschuss für Sicherheit und Ordnung zur Beratung vorgelegt werden.
Vereine und Bürger zum Mitmachen aufgerufen
Die CDU verspreche sich durch die Aktion einen deutlichen Impuls zur Auseinandersetzung mit der eigenen Heimatgeschichte. „Das gemeinsame Ergründen der sprachlichen Herkunft von Ortsnamen kann viel zum Verständnis der Gegenwart beitragen“, heißt es in dem Antrag.
Die Geschichten rund um die Ortsnamen könnten zusammengetragen und für eine Art Kompendium aufbereitet werden, schlägt Engelmann vor. Er hoffe auf die Beteiligung der Heimat- und Bürgervereine und zahlreicher Bürger, so dass aus dem Aufruf ein „Mitmachprojekt“ zur Heimatgeschichte entstehen könnte.
Der Antrag soll auch im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur beraten werden. Dabei steht die Erarbeitung der Hintergründe zu den Ortsbezeichnungen in Mundart im Vordergrund. Die CDU würde sich über eine breite Zustimmung zu der Idee in den Ausschüssen und bei den Bürgern freuen, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Noch offen ist allerdings, welche Kosten die Umsetzung des Antrages verursachen würde.