Baubeginn auf BrachgeländeMorsbach-Lichtenberg bekommt ein grünes Klassenzimmer
Morsbach-Lichtenberg – Auch eine Oase beginnt mit Erdhügeln. Ein Bagger ackert sich durchs Gelände und schüttet braune Wälle auf. Mehr ist noch nicht zu sehen auf der Brache im Winkel zwischen der Morsbacher Straße und der Industrie Straße. Aber das ändert sich nun, von Tag zu Tag: Denn am Montag haben die Bauarbeiten für Lichtenbergs „Grüne Oase“ begonnen.
Die wird bald vieles sein: ein grünes Klassenzimmer für die 72 Kinder von der unterhalb des Grundstücks gelegenen Amitola-Grundschule, ein Treffpunkt für Lichtenberger, ein Ort für luftige Chorproben, ein Rastplatz für Ausflügler.
Sitzstufen aus bergischer Grauwacke
Erst im September vergangenen Jahres hat sich Morsbachs Gemeinderat für die Umsetzung dieses Projektes ausgesprochen, jetzt schon wird es gebaut. Adriane Baakes-Zauner ist die Frau mit dem großen Plan: Die Landschaftsarchitektin vom Krefelder Büro AGL zeigt hierhin, deutet dorthin: „Neben dem alten Apfelbaum entsteht das Atrium mit einer Schatten spendenden Pergola.“
Morsbach spart beim Festplatz
Rund 357.000 Euro erhält Morsbach aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung für den Bau der „Grünen Oase“. Weil die aber mit 400.000 Euro teurer ist als zuvor geplant, hat der Gemeinderat das Rathaus per Beschluss dazu verpflichtet, rund 40.000 Euro bei der Ertüchtigung des benachbarten Festplatzes einzusparen. Der sei 2023 oder 2024 an der Reihe, sagt Fachbereichsleiter Schneider. (höh)
Das Atrium ist der Mittelpunkt der Grünen Oase: Drei Sitzstufen aus bergischer Grauwacke führen hinunter zu einem Rund, auf dem Lehrkräfte unterrichten, Dirigentinnen und Dirigenten den Taktstock schwingen können. „Immer wieder ist auch von Open-Air-Kino die Rede“, berichtet die Chefplanerin von den Wünschen aus der Ortschaft mit derzeit etwa 1400 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Grüne Oase verbindet Ortsmitte und Festplatz
Die sollen künftig ihren Festplatz barrierefrei erreichen: So stellt die Oase eine Verbindung her zwischen der Ortsmitte und dem benachbarten Festplatz. Dieser wird nach Angaben von Benjamin Schneider, Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen und Umwelt, 2023 oder 2024 auf Vordermann gebracht – aber nicht ganz so üppig wie bisher geplant: „Der Bolzplatz wird nicht befestigt.“ Vorgesehen seien zurzeit ein gepflastertes Steinband, das den Platz umgibt, Spiel- und Sportgeräte, etwa Basketballkörbe, und auch eine Weitsprunggrube für die Schule.
Die Oase wächst indes auf einer Fläche von nahezu 1500 Quadratmetern, der Wiehler Unternehmer Jan Eyberg setzt um, was Baakes-Zauner auf dem Zettel hat. Rund um das Atrium sollen heimische Obstbäume gesetzt werden.
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In Zusammenarbeit mit der Morsbacher Ortsgruppe des Nabu entsteht ein Insektenhotel, einen Naturlehrpfad mit Schautafeln soll es ebenso geben wie Klangspiele, eine kunterbunte Blumenwiese, Rasen zum Toben und Spielen – und nicht zuletzt einen Nasch- und Kräutergarten, auf den auch die Kleinen ein Auge haben sollen, nicht nur bei der Ernte. „Wir freuen uns darauf, dass wir die Grüne Oase so vielfältig nutzen können, um den Kindern die heimische Natur zu erklären“, berichtet Janah Schneider, kommissarische Rektorin der Amitola-Grundschule und Leiterin des Standorts in Lichtenberg.
Ende des Jahres soll die Oase fertig sein, darauf freut sich auch die Dorfgemeinschaft um ihren neuen Vorsitzenden Timo Neuber: „Wir Lichtenberger sind sehr rege und werden helfen, alles in Ordnung zu halten.“