Nach zwei Jahren PlanungRat bringt Bürgercampus auf den Weg
Morsbach – Seit zwei Jahren plant die Gemeinde Morsbach den Umbau des Schul- und Sportzentrums an der Hahner Straße zu einem Bürgercampus. Jetzt geht das Vorzeigeprojekt in die Realisierung. Bei seiner Sitzung am Dienstag hat der Gemeinderat einstimmig (bei einer Enthaltung) beschlossen, die Planungen umzusetzen. Die Gemeindeverwaltung wird die Arbeiten nun europaweit ausschreiben – und hoffen, dass trotz der Corona-Krise Angebote hereinkommen, die sich im normalen Preisrahmen bewegen.
Ursprünglich war die Gemeinde von Baukosten in Höhe von 10,2 Millionen Euro ausgegangen (wir berichteten). Die Kostenschätzung war recht grob gefasst, zumal sie damals unter dem Zeitdruck einer Förderantragsstellung standen. Nach neuesten Berechnungen wird das Projekt weitaus teurer: 16,2 Millionen sind veranschlagt. Die Bezirksregierung hat jedoch nur eine 50-prozentige Förderung der ursprünglich geplanten Kosten zugesagt, sodass man im Morsbacher Rathaus lediglich mit Fördergeldern in Höhe von 5,4 Millionen aus verschiedenen Programmen rechnen kann. Annähernd 11 Millionen muss die Gemeinde selbst finanzieren. Die sollen über mehrere Jahre abgeschrieben werden.
Sparsamer Weg eingeschlagen
Weil die Städtebauförderung geringer ausfällt, wird der Gemeindehaushalt um annähernd 54.000 Euro pro Jahr mehr belastet. Der Gemeinderat will sichergehen, dass sich diese Mehrbelastung nicht in erhöhten Steuersätzen für die Morsbacher niederschlägt – und hat das in der Sitzung bekräftigt: Auf Antrag des SPD-Fraktionschefs Wolfgang Kreft wurde im Beschluss festgehalten, dass Rat und Verwaltung bei allen anderen Maßnahmen in der Gemeinde möglichst sparsam unterwegs sein und gegebenenfalls auf Ausgaben verzichten wollen. Jedoch solle der Rotstift nicht am Campus-Projekt angesetzt werden. Marko Roth (BFM) betonte, dass der Campus zu einem guten Ergebnis geführt werden müsse.
Florian Stausberg aus der Verwaltung skizzierte den Ablaufplan. Nach der Ausschreibung solle noch im kommenden August mit dem ersten von drei Bauabschnitten begonnen werden: Gut ein Jahr ist vorgesehen, um Turnhalle und Hallenbad instandzusetzen. In einem zweiten Abschnitt soll von März 2021 ein Jahr lang der Teil der ehemaligen Realschule angegangen werden. Zuletzt geht’s an den Trakt mit Schulverwaltung, Informatikräumen und Nebenräumen, der bis März 2023 fertig sein soll. Eine Baukommission begleitet das Projekt.
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Die Sanierung des Schulzentrums sei nötig, um den Fortbestand der Schullandschaft in Morsbach zu ermöglichen. Zudem bestehe ein außerschulischer Nutzungsbedarf für die Räume: Als Bürgercampus sollen die Gebäude dann Vereinen, Kulturschaffenden und Sportlern offenstehen.