In drei EtappenUmbau zum Morsbacher Bürgercampus ist in vollem Gange
Morsbach – Die Metallbauer haben ihre Arbeit nahezu getan, der Aufzug kann bald kommen. Fast alles ist vorbereitet. „Im Oktober soll er eingebaut werden“, kündigt Florian Stausberg an. Vor dem Mann aus dem Zentralen Gebäudemanagement der Gemeinde Morsbach reichen Metallgerüste drei Stockwerke in die Tiefe, im Gebäude der früheren Realschule sorgt die größte Baustelle auch für die meiste Arbeit.
Denn heute gehört diese zur Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule, also zu Morsbachs Schulzentrum. Und das wird gerade zum Bürgercampus umgebaut – bei laufendem Unterricht. Das geschieht in drei Etappen. Begonnen hat das große Bauen im Sommer 2020 mit den Sanierungen des Hallenbades und der Turnhalle an der Hahner Straße, enden soll es im Winter kommenden Jahres mit dem Gebäude der ehemaligen Hauptschule und dem Trakt für die Verwaltung.
Arbeit an Neuaufstellung der Kosten läuft
„Im Idealfall“, betont Projektleiter Stausberg, denn Lieferschwierigkeiten beim benötigten Material haben die Arbeiten etwas aus dem Takt gebracht. Ebenso ungewiss ist noch, wann das Schwimmbad öffnen kann. Auch da fehle das letzte Material für den Trockenbau. Zuletzt soll dann auch das Schulgelände neugestaltet werden.
Rund 16,2 Millionen darf die Gemeinde für ihr Prestigeprojekt in ihrem Integrierten Handlungskonzept (InHK) ausgeben, dafür kommt Geld zu Förderquoten von 50 bis 90 aus verschiedenen Programmen von Bund und Land. Ob das hinkommt, kann Stausberg zurzeit noch nicht sagen: „Wir arbeiten gerade an der Neuaufstellung der Kosten und werden diese wohl dem Bauausschuss in seiner Sitzung am 13. September vorstellen.“
120 Kinder in mobilen Räumen unterrichtet
Für den Projektleiter und besonders für die Leitung der Schule ist das Vorhaben eine Herausforderung: Klassen müssen um- oder sogar ausziehen. Gerade werden etwa 120 Kinder und Jugendliche, das sind fünf Klassen, in mobilen Räumen auf den Gelände an der früheren Hauptschule unterrichtet. „Eine derart große Baustelle ist natürlich eine große Belastung für alle“, schildert Schulleiter Jürgen Greis.
„Aber die tolle Perspektive und die tolle Entwicklung, die unsere Schule nimmt, entschädigt für alles.“ Damit meint Greis die Umsetzung des pädagogischen Konzeptes, an dem er und das Kollegium mit Hilfe der Bonner Montag-Stiftung Jahre gefeilt haben.
Das nimmt nun steinfeste Formen an: Noch klaffen aber in den Wänden auf der dritten Etage der einstigen Realschule quadratische Löcher, das Glas fehlt. Zwischen zwei Klassenräumen entstehen zusätzliche Räume, die für die Arbeit in kleineren Gruppen gedacht sind. Und damit die Lehrkräfte alles und jeden im Blick haben, gibt es große Fenster.
Leitungen für Breitband-Internet liegen schon
Angebunden sind sämtliche Räume zudem an das Breitband-Internet. „Die Leitungen liegen allesamt“, freut sich Florian Stausberg. Ohnehin warteten nur noch wenige Mauern auf ihren Putz. „Wir kommen gut voran.“
Auch außen sei vieles schon erledigt, jetzt werde die Pfosten-Riegel-Fassade vollendet, damit die neue Verglasung eingesetzt werden könne. „Viele Betonflächen mussten saniert werden“, ergänzt Florian Stausberg. „Aufgrund von Korrosion hat der Beton an etlichen Stellen Schaden genommen.“
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Auch hätten es die Arbeiter immer wieder mit Schadstoffen zu tun bekommen, vor allem in den alten Anstrichen, zum Beispiel PCB. „Asbest haben wir zudem in den alten Dichtungen und Isolierungen gefunden – und entsorgt.“
Bereits fertiggestellt ist der Eingangsbereich des Schulcampus mit barrierefreiem Zugang, der auch hinauf zur Kulturstätte und zum Hallenbad führt. Ein großes Schild soll alle Gäste und Nutzer begrüßen. „Darauf warten wir, es ist in Arbeit“, führt Projektleiter Stausberg aus.