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Update

Mögliche Straftaten
Alpakas in Morsbach eingefangen – Schafe und Ziegen verschwunden

Lesezeit 3 Minuten
Die Schafzüchterin Eileen Feß am geöffneten Zaun: Von ihrer Weide im Morsbacher Warnsbachtal sind Schafe und Ziegen verschwunden. In der Nachbarschaft wurde zudem der Zaun an einer Alpaka-Weide geöffnet, das berichtet die Polizei.

Die Schafzüchterin Eileen Feß am geöffneten Zaun: Von ihrer Weide im Morsbacher Warnsbachtal sind Schafe und Ziegen verschwunden. In der Nachbarschaft wurde zudem der Zaun an einer Alpaka-Weide geöffnet, das berichtet die Polizei.

An offenbar zwei Weidezäunen haben sich am Wochenende Unbekannte im Warnsbachtal zu schaffen gemacht. Das beschäftigt jetzt die Polizei.

15 bis 17 Schafe verschiedener Rassen und drei Ziegen werden auch an diesem Dienstag (10. September) immer noch vermisst, drei Alpakas konnten dagegen bereits am Sonntag wieder dingfest gemacht werden. Das ist die Bilanz, nachdem sich noch unbekannte Täter am vergangenen Wochenende im Morsbacher Warnsbachtal an Weidezäunen zu schaffen gemacht und diese entweder beschädigt oder geöffnet haben.

Die drei Alpakas seien noch am Sonntag (8. September) eingefangen worden, berichtet Polizeisprecherin Monika Treutler auf Nachfrage dieser Zeitung. Am Zaun des Geheges im Birzel sei der Draht des Zauns durchgeschnitten worden, schildert Treutler mit Blick auf die vorliegende Anzeige. Geschehen sei dies in der Zeit zwischen vergangenem Samstag (7. September), 10 Uhr, und eben dem Sonntag danach, etwa 20.30 Uhr.

Keine gute 300 Meter entfernt verschwanden Schafe und Ziegen aus dem Morsbacher Warnsbachtal

Kurios: Gute 300 Meter entfernt und etwa zur selben Zeit verschwanden jene Schafe und die Ziegen von einer zweiten Weide im Warnsbachtal, diese liegt unterhalb der Ortschaft Seifen. Dort betreuen die Halterin Eileen Feß aus Nümbrecht und der Nachwuchsschäfer Devin Dietschi rund 200 Tiere, in der Schlossgemeinde betreibt Feß die Schäferei Dietschi.

In der Nacht zum vergangenen Sonntag, vielleicht auch am frühen Morgen, seien die 15 bis 17 Schafe und das Ziegentrio wahrscheinlich gestohlen worden, sagt der 16-jährige Dietschi. Für den jungen Nümbrechter steht fest, dass diese Tiere entweder abtransportiert oder weggetrieben worden sind. Der Stromgeber am Weidezaun sei abgeklemmt worden, der Zaun habe offengestanden. Und es reiche nicht, die Tiere zu locken und den Zaun zu öffnen: „Sie würden nicht weglaufen, sondern in der Nähe bleiben“, ist der Jungzüchter sicher und ergänzt: „Ich habe sofort gesehen, dass da etwas nicht stimmt.“

Nümbrechter Tierhalter haben eigenen Angaben zufolge eine Online-Anzeige bei der Polizei eingereicht

Er arbeite schon seit zehn Jahren mit Schafen, der Opa habe ihn mit dieser Leidenschaft angesteckt, verrät er. „Da wir nur zwei Kerry Hill-Schafe besitzen, war klar, dass eines der beiden weg ist.“ Denn die walisischen Kerry Hill-Hausschafe sind stets auffällig gezeichnet: Sie haben dicke, schwarze Ringe um die Augen, ebenso schwarze Ohren und schwarze Nasen, an den Beinen finden sich schwarze Flecken.

So sieht ein Kerry Hill-Schaf aus. Ein zweites Tier aus der Herde der Nümbrechter Schäferei Dietschi wird seit dem vergangenen Sonntag vermisst. Es stand mit der Herde im Morsbacher Warnsbachtal.

So sieht ein Kerry Hill-Schaf aus. Ein zweites Tier aus der Herde der Nümbrechter Schäferei Dietschi wird seit dem vergangenen Sonntag vermisst. Es stand mit der Herde im Morsbacher Warnsbachtal.

Zudem vermisst der Jugendliche Schwarzkopfschafe, Coburger Füchse und Dorperschafe. Am Montag haben Feß und Dietschi eine Online-Anzeige eingereicht – diese liege inzwischen vor, bestätigt die Polizei auf Anfrage. Dietschi: „Wer täglich mit seinen Tieren arbeitet, der hat sofort den Überblick und weiß gleich, wenn eines davon fehlt.“

Ziegenbock wurde in Morsbach-Lichtenberg erst fotografiert, dann eingefangen

Auch drei Ziegen fehlten zunächst. „Einen Bock haben wir am Sonntagmorgen in Lichtenberg gefunden und eingesammelt“, schildert Devin Dietschi. Bewohner der Neubausiedlung „Zu den Gärten“ hatten den auffällig schwarz-weiß-gescheckten Vierbeiner gesichtet und sofort fotografiert. Danach sei der mutmaßliche Diebstahl im Warnsbachtal festgestellt worden. Der Schäferin Feß ist indes unerklärlich, wie ihr Ziegenbock nach Lichtenberg gekommen: „Den Berg hinauf nach Seifen, wieder hinunter ins Römerbachtal und dann wieder hoch nach Lichtenberg ist das junge Tier bestimmt nicht gelaufen.“

Kurios: Am Montagmorgen ist bei der Polizei bereits eine Anzeige aus der Nachbarschaft im Warnsbachtal eingegangen. „Eine Halterin von drei Alpakas hat uns einen beschädigten Zaun gemeldet“, berichtet Polizeisprecherin Monika Treutler auf Anfrage dieser Zeitung. Deren Wiese befinde sich an der Straße „Birzel“, also nur wenige hundert Meter von der Weide der Nümbrechter Schäferei entfernt.


Hilfe für die Schäferei

Wer Angaben zu den vermissten Schafen und Ziegen machen kann oder eines der Tiere sichtet, der wende sich an die Polizei unter (02261) 81 99-0 oder auch an die Nümbrechter Schäferei Dietschi unter 01517/0 81 46 81.