Gemeinderat beschließtStraßen in Nümbrecht werden umbenannt
Nümbrecht – Es war schließlich eine Sache von wenigen Sekunden: Ohne inhaltlich auf die Sachlage einzugehen, hat der Nümbrechter Gemeinderat am Donnerstagabend einstimmig und ohne Enthaltung die Umbenennung der Otto-Kaufmann-Straße und der Dr.-Schild-Straße beschlossen. Dass in der Sache Einhelligkeit quer durch alle Parteien besteht, war allerdings ohnehin schon klar gewesen. Denn den entsprechenden Antrag, über den die Politik abgestimmt hat, hatten alle sieben im Rat vertretenen Parteien und Wählergemeinschaften sowie Bürgermeister Hilko Redenius gemeinsam eingebracht.
Nun wird also aus der Otto-Kaufmann-Straße die Gouvieuxstraße und aus der Dr.-Schild-Straße die Nümbrechter Straße.
Thema im Bauausschuss auf der Tagesordnung
Die Anwohner, deren Anschriften sich nun ändern, sollen nächste Woche Post von Bürgermeister Redenius bekommen, in denen darüber informiert wird, wie die Umbenennung praktisch umgesetzt wird.
Beendet sein soll das Thema damit aber nicht. Denn ebenfalls einstimmig und ohne Enthaltung hat der Rat die Verwaltung beauftragt, für die April-Sitzung des Bau-, Betriebs- und Verkehrsausschusses einen Tagesordnungspunkt zu diesem Thema vorzubereiten. Auch das entspricht dem im interfraktionellen Antrag formulierten Willen aller Ratsfraktionen.
Dort soll über den Beschluss diskutiert werden, im Antrag ist auch von einer „Aufarbeitung“ der Entscheidung die Rede. Dann sollen zudem „notwendige Schritte“ mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der Dr.-Schild- und der Otto-Kaufmann-Straße und mit allen interessierten Nümbrechtern diskutiert werden.
Heimatvereine sollen mitreden
Übrigens soll das Gremium dann auch zukunftsweisend darüber beraten, wie man in der Schlossgemeinde in Zukunft generell mit der Benennung von Straßen nach Personen verfahren will – ob man diese Praxis überhaupt noch in Erwägung ziehen soll. Es soll vorberaten werden, „welche Personen Berücksichtigung finden können, welche Rahmenbedingungen für eine Benennung gelten“, heißt es in der Ratsvorlage.
Und weiter: „Zu diesen Beratungen sollen auch historisch Wirkende wie die Nümbrechter Heimatvereine und Mitwirkende der Städtepartnerschaften eingeladen werden.“
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Bis zu einer Entscheidung über künftige Straßenbenennungen – auch das hat der Rat am Donnerstag einstimmig beschlossen – darf die Nümbrechter Verwaltung für die Benennung neuer Straßen nur noch geografische Namen vorschlagen sowie Namen aus Flora und Fauna. Hintergrund der Umbenennung der beiden Straßen im Nümbrechter Ortskern sind Erkenntnisse über den Heimatforscher Otto Kaufmann (1900 - 1985) und den ehemaligen Nümbrechter Bürgermeister und Landrat des Oberbergischen Kreises, Dr. Heinrich Schild (1895-1978) aus der Zeit des Nationalsozialismus (wir berichteten).