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Stück GeschichteGeschichtsverein in Oberberg legt neuen Band ihrer „Beiträge“-Reihe vor

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Auf Schloss Homburg präsentierten Autoren und Sponsoren das neue Buch.

Auf Schloss Homburg präsentierten Autoren und Sponsoren das neue Buch.

Im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens legt die Oberbergische Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins den 15. Band ihrer Beiträge vor.

Die Oberbergische Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins gehört längst selbst zur Regionalgeschichte. Nicht nur als historisch-kritische Instanz der oberbergischen Selbstbetrachtung, sondern zuweilen auch als kulturpolitischer Akteur, wenn man an die Gründung des Museums auf Schloss Homburg denkt. So ist es nur logisch, dass sie sich im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens zum Gegenstand eines Aufsatzes ihrer Reihe „Beiträge zur oberbergischen Geschichte“ gemacht hat.

Vereinsvorsitzender Marcus Dräger befasst sich besonders mit den Projekten des letzten Vierteljahrhunderts der Vereinsgeschichte, die ersten drei Viertel wurden bereits in der Festschrift von 1999 gewürdigt. Bei der Buchvorstellung auf Schloss Homburg am Dienstag verriet Harald Meißner, der zusammen mit Elisabeth Klinkert die redaktionelle Endbearbeitung   aller Beiträge   übernommen hat, dass man erwogen hatte, den kompletten 15. Band der Geschichtsvereinsgeschichte zu widmen. Der Vorstand habe sich dann aber der im ersten Band von 1986 begründeten Tradition besonnen, ein schillerndes Spektrum der Geschichtsschreibung abzuliefern.

Interesse an der Nazibarbarei wieder gewachsen

Eine Überleitung stellt Michael Kamps Beitrag über kulturelle Initiativen in der Zwischenkriegszeit dar, zu denen die Gründung der Oberbergischen Abteilung gehörte. Danach widmen sich eine ganze Reihe von Aufsätzen der NS-Zeit und ihren Nachwirkungen. Mehr als 90 Jahre nach der „Machtergreifung“ ist das Interesse an der Nazibarbarei und deren politische Relevanz offenbar wieder gewachsen, wie Maik Bubenzer in seiner herausragenden Untersuchung zur Täterforschung auch an jüngeren Debatten nachweist.

Ob Gerhard Pomykaj über die Machtübernahme der NSDAP in Gummersbach, Peter Ruland über Edmund Schiefeling, Stefan Corssen über das Wipperfürther Gefängnis oder Dieter Rath über das Kriegsende – Deutschlands dunkelste Ära bietet weiterhin reichlich Forschungsmaterial. Spätestens mit dem Start der „Beiträge“-Reihe sei es zur dauerhaften Aufgabe des Vereinsvorstands und seiner aktiven Mitglieder geworden, eigene Forschungsarbeiten zu veröffentlichen, statt sich auf die Veranstaltung von Vorträgen und Exkursionen zu beschränken, sagte Vereinsvorsitzender Dräger anlässlich der Buchvorstellung. Auch diesmal fänden sich viele Namen unter den Autoren, die für qualitätsvolle Aufsätze bürgen.

Kreisdirektor Klaus Grootens dankte dem Verein für dessen Beitrag zur oberbergischen Geschichtsforschung. Und der reicht in den 17 Beiträgen auch diesmal weit über die NS-Zeit hinaus. Nämlich von der Römerzeit über die Romanik, Schloss Homburg und das Apothekenwesen bis in die jüngere Vergangenheit, in welche die Gründung des Wiehler Johannes-Hospizes fällt. Letzterer Aufsatz sorgt denn auch für einen tröstenden Abschluss. Redakteur Harald Meißner zumindest sieht darin ein Zeugnis der Humanität und einen Gegensatz zur „menschenverachtenden NS-Ideologie“.


Der nun erschienene Jubiläumsband.

Der nun erschienene Jubiläumsband.

Der Jubiläumsband

Die Oberbergische Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins legt im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens mit dem 15. Band der „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ einen 432 Seiten starken Band in einer Auflage von 500 Exemplaren vor. Er ist ab sofort für 35 Euro in den Buchhandlungen erhältlich.