Hotels in NümbrechtInvestor soll Park-Hotel modernisieren und Sportresort bauen
Nümbrecht – Die Gemeinde Nümbrecht hat Großes vor: Mit Hilfe eines Investors soll das gemeindeeigene Park-Hotel modernisiert sowie als Wellness-, Beauty- und Seminarhotel ausgerichtet werden. Derselbe Investor soll auf der anderen Seite des Kurparks ein ganz neues Hotel, ein Sportresort mit mindestens 100 Zimmern, errichten.
Es soll den in die Jahre gekommenen Sportpark mit seinen Tennis-, Badminton- und Squash-Hallen sowie dem kleinen Bettenhaus ersetzen. Bei der Suche nach dem richtigen Investor vertraut die Gemeinde auf die Hilfe des Beraterbüros Project M (siehe Kasten).
Gesundheitsregion
Der Vorstoß der Gemeinde Nümbrecht, das Park-Hotel im Hauptort zu modernisieren, klarer auszurichten und zudem ein Sportresort mit mindestens 100 Zimmern neu errichten zu lassen, passt genau in die Zielrichtung des Integrierten Handlungskonzeptes 2.0 und ist somit auch abgestimmt auf die Zielsetzung des Strukturförderprogramms „Regionale 2025: Gesundheitsregion Bergisches RheinLand“. Die Münchener Unternehmensberatung Project M ist in diesem Regionale-Prozess mit der Potenzialanalyse Gesundheit und der strategischen Weiterentwicklung der bestehenden Angebote und Infrastrukturen beauftragt. Aus diesem Zusammenhang kennen sich die Nümbrechter Akteure und die Münchener Berater bereits. (sül)
„In der Ratssitzung vor den Ferien hat das Beraterbüro in einem intensiven Vortrag den Status Quo und die Optionen für die Zukunft aufgezeigt. Nach zustimmender Diskussion hat der Gemeinderat einstimmig Projekt M beauftragt“, bestätigte Bürgermeister Hilko Redenius auf Anfrage.
„Das Beratungsunternehmen hat dem Rat aufgezeigt, dass wir mit dem Vorhaben sehr gute Chancen haben“, so Redenius. „Mit dem Park-Hotel allein hätten wir nur geringe Marktchancen, da das wirtschaftliche Potenzial für eine rentierliche Investition zu gering sei.“ Wenn das Paket aber die Übernahme des Hotels umfasse plus den Neubau eines Vier-Sterne-Sporthotels und den Betrieb beider Häuser, „dann stehen die Chancen gut, dass wir einen Investor finden.“
Im Park-Hotel müsste dieser Investor Verbesserungen in Sachen Funktionalität und der Nutzungsbereiche umsetzen. Beispiel: Die vier dort vorhandenen gastronomischen Angebote Restaurant, Café, Bar und Schänke verteilen sich zurzeit auf drei Etagen. Diese sollen, so die Vision, zusammen mit dem Konferenzbereich im Erdgeschoss konzentriert werden. Ebenso sollen die Wege zwischen den verschiedenen Wellness-Angeboten kürzer werden.
Die Kosten für diese Veränderungen summieren die Berater auf rund 6,75 Millionen Euro. Wenn man davon ausgeht, dass der Neubau des Sportresorts mit 20 bis 25 Millionen Euro zu Buche schlagen wird, würde sich ein Gesamtvolumen von 25 bis 30 Millionen Euro ergeben. Nachdem sie sich ein genaues Bild von den Umständen in Nümbrecht gemacht haben, glauben die Berater, dass das Gesamtpaket für potenzielle Investoren interessant sei.
Park-Hotel sei gut in Schuss
„Das Park-Hotel ist laut Project M bautechnisch in hervorragendem Zustand“, sagt Redenius und verweist darauf, dass die Gemeinde als Eigentümer stets dafür gesorgt habe, dass das 35 Jahre alte, mehrfach erweiterte Hotel gut in Schuss war. „Vor anderthalb Jahren haben wir etwa die Sanierung aller Bäder abgeschlossen.“ Und auch der Ortsbesuch am Sportpark, von wo aus der Blick in drei Richtungen weit über die oberbergische Landschaft schweifen kann, beeindruckte die Berater, sagt Redenius. „Es hieß: Die Lage schreit nach einem Sportresort-Hotel.“
Die Pläne seien vor dem Hintergrund zu betrachten, „dass die Urlaubsnachfrage innerhalb Deutschlands wahnsinnig groß geworden ist“, sagt Redenius. In der Zeit vor Corona zählte Nümbrecht 160 000 Übernachtungen pro Jahr. Das Einzugsgebiet, auf das Nümbrecht in seinen Planungen blickt, ist einwohnerstark. So erreichen 236 000 Menschen Nümbrecht innerhalb von 30 Minuten mit dem Auto.
Einzugsgebiet bietet Potential
Für 3,6 Millionen Menschen würde die Autofahrt nach Nümbrecht zwischen 30 und 60 Minuten dauern – für Kölner, Bonner, Siegener. Schlägt man den Kreis noch weiter, geraten 9,7 Millionen Menschen hinein, die eine Anreisedauer zwischen 60 und 90 Minuten hätten – zum Beispiel aus Koblenz, Aachen oder aus dem Ruhrgebiet.
„In drei, vier Jahren könnten dann drei Vier-Sterne-Hotels über Nümbrecht leuchten“, sagt der Bürgermeister und meint das Park-Hotel, den Derichsweiler Hof und das noch zu bauende Sportresort. Dessen direkte Nachbarschaft zum Golfplatz spielt in den Plänen auch eine tragende Rolle.
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Redenius: „Wenn ich sage, dass wir mit unserem Neun-Loch-Platz niemanden vom Hocker reißen, dann sagt Project M, dass der Gast heute auch nicht in ein Hotel kommt, um hier sieben Tage Golf zu spielen, sondern der kommt mit dem Angebot eines Golf-Urlaubs.“
Das beinhalte dann schon die Zutrittsberechtigung für andere Plätze, „zum Beispiel in Reichshof-Hassel, Much oder Porz. Und die Möglichkeit, jeden Morgen oder Abend mit Trainern direkt am Hotel Fertigkeiten auf der Neun-Loch-Anlage zu verfeinern. Man kann sich am Hotel einschlagen oder einfach zwischendurch eine Runde drehen.“