Grün-VerbotOberbergs Golfer sehnen sich nach Eröffnung ihrer vertrauten Anlagen
- Bundesweit sind die Golfanlagen aufgrund der Coronakrise gesperrt.
- Weder Spiel- noch Freizeitbetrieb kann derzeit stattfinden.
- Dabei fiebern auch im Oberbergischen Kreis die Golfclubs einer kleinschrittigen Lockerung entgegen.
Oberberg – Bereits vor drei Wochen hatten sich der Landesgolfverband GVNRW wie zahlreiche andere Individualsportarten auch in einem Schreiben an die Landesregierung gerichtet. Darin wurde ein mögliches Szenario zum „kontrollierten Wiedereinstieg“ aufgezeigt, welches unter anderem einige Verhaltensregeln wie die Begrenzung in Kleingruppen auf zwei Spieler, eine hohe Eigenkontrolle der Mitglieder oder der Ausschuss möglicherweise kontaminierter Flächen beinhaltet.
Golfsport an Verhaltensvorschriften anpassbar
Im Schreiben des GVNRW heißt es: „Die Art und Weise, wie der Golfsport ausgeübt wird, lässt sich ohne Probleme an diese Verhaltensvorschriften anpassen. Sofern man alle sonstigen sozialen Einrichtungen (Gastronomie, Pro-Shop, Umkleiden) geschlossen halten muss, ist also dennoch ein Spiel auf der Anlage problemlos möglich.“
Wie genau die Verhaltensregeln am Ende aussehen werden, steht noch aus. Sebastian Spiegel, Manager des Golfclubs Schloss Georghausen in Lindlar, verweist dabei auf das Verfahren der Golfclubs in Rheinland-Pfalz, die Spiele nur über vorherige Online-Buchungen zulassen und das Fahren von E-Carts untersagen. Komplett ruhig ist es auf der Georghauser Anlage aber nicht. „Seit dem 21. April bietet unser Schlossrestaurant einen Liefer- und Abholservice an, es gibt einen „to-go-Verkauf“, sagt Spiegel.
„Wir scharren schon mit den Hufen.“
Die Vorfreude auf einen möglichen Beginn der Golfsaison ist bei den Beteiligten groß. „Wir sind alle ungeduldig und scharren schon mit den Hufen. Es tut allen Golfern sehr weh, bei dem schönen Wetter dem Platz fernzubleiben“, sagt Ralf Feldner, Wettspielleiter und Golflehrer im Golfpark Nümbrecht. Tamara Trier, Clubsekretärin der Golfanlage Gimborner Land in Berghausen, betont den Wunsch nach einem „zumindest eingeschränkten Spielbetrieb in absehbarer Zeit“.
Die gemäßigte Lockerung würde sich jedoch zunächst nur auf den Freizeitbereich beziehen. Wettspiele sind mindestens bis Ende Mai abgesagt. Feldner hofft aber, dass Clubturniere im Laufe des Sommers ausgetragen werden können, da es dort, anders als bei Verbandsturnieren, keine großen Reisetätigkeiten gäbe. Besonders ärgerlich für den Nümbrechter Golfclub: Zum allerersten Mal sollte in diesem Jahr eine fünfköpfige Mannschaft der Altersklasse 50 in einer Liga auf Verbandsebene an den Start gehen. Daraus wird vorerst allerdings nichts.
Verständnis für die bisherige Sperrung
Bei aller Sehnsucht nach dem Grün zeigen die Golfer aber auch Verständnis für die bisherige Sperrung und ein hohes Maß an Solidarität. Tamara Trier berichtet: „Die Gesundheit steht für uns alle an erster Stelle. Es gab keine heimlichen Versuche, auf den Platz zu kommen und fast alle haben die Betreiberin der Anlage unterstützt und eine gute Pflege des Golfplatzes gewährleistet.“
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So nutzen die Oberbergischen Clubs die unfreiwillige Pause vor allem zur Aufbereitung der Anlagen. Sei es das Aerifizieren des Grüns, der Bau neuer Abschläge oder die Sandaufbringung. Die Greenkeeper haben im wahrsten Sinne des Wortes „freie Bahn“. „Die Greenkeeper erleben momentan die schönste Zeit ihres Lebens. Sie werden nicht gestört und müssen keine Rücksicht auf Golfer nehmen“, schmunzelt Ralf Feldner. In Georghausen wurden gar neue Teich-Fontainen installiert und das Wegenetz der Anlage renoviert, wie Sebastian Spiegel mitteilte.