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Fußball in OberbergViele Plätze bleiben wegen der hohen Inzidenzzahl leer

Lesezeit 3 Minuten

Platzsperre.

Oberberg – Auf den Fußballplätzen herrscht weiterhin gähnende Leere. Doch das könnte sich in nicht so ferner Zukunft ändern. Nach der jüngsten Bund-Länder-Konferenz hat der Amateursport wieder eine Perspektive. Denn seit vergangenem Montag ist kontaktfreier Sport, auch auf Außensportanlagen, in Gruppen von maximal zehn Personen wieder gestattet – sofern der Sieben-Tage-Inzidenzwert der Covid-19-Infektionen unter der Marke von 50 liegt. Unter dem Wert von 100 Covid-19-Fällen dürfte sogar eine Gruppe von 20 Kindern unter 14 Jahren auf einer Außensportanlage trainieren. Kontaktfrei versteht sich.

Von der 50er-Marke ist der Oberbergische Kreis allerdings derzeit weit entfernt. Am Wochenende stieg der Inzidenzwert sogar wieder in den dreistelligen Bereich. Und dennoch könnten die Beschlüsse der Politik den ein oder anderen Fußballverein davon träumen lassen, dass zumindest die Nachwuchssportler bald wieder auf dem grünen Geläuf ihren Bewegungsdrang ausleben dürfen.

Keine Jubelstürme

In Jubelstürme ist aber wohl kein Vereinsoffizieller ausgebrochen. Zu ungewiss ist die Lage weiterhin. „Wir haben uns am vergangenen Samstag mit dem Jugendvorstand zusammengesetzt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir die Entwicklung im Oberbergischen Kreis abwarten wollen. Der Inzidenzwert ist uns zu hoch. Wir wollen mit dem Fuß erstmal auf der Bremse bleiben“, erklärt der Geschäftsführer des FV Wiehl, Christian Will. „Wir haben beschlossen, dass wir eine Woche weiterdenken und das Thema dann nochmal besprechen“, so Will weiter. „Druck“ gebe es ohnehin nicht, denn an Wettkampf sei weiterhin nicht zu denken. „Da der Fußball-Verband Mittelrhein es offen gelassen hat, ob, und wenn, wann es denn weitergeht, wissen wir auch nicht, worauf wir hinarbeiten sollen. Ziel ist also nur, den Kindern wieder die Bewegung zu ermöglichen.“

In den Ligen auf Verbandsebene sei man von den Bedingungen in anderen Kreisen und den behördlichen Verfügungen anderer Gemeinden abhängig. An einen geordneten Spielbetrieb sei so nicht zu denken.

Rainer Förster, Vorstand der Jugendabteilung des SSV Nümbrecht, berichtet, sein Verein sei „in den Startlöchern“. „Es wäre toll, vor allem für die Kleinen, wenn sie mal wieder vor den Ball treten dürften und wir nicht nur Trainingsangebote über Zoom anbieten könnten“, so Förster. Doch auch beim SSV herrscht noch Zurückhaltung: „Wir wollen nichts überstürzen. Der Inzidenzwert sollte deutlich unter 100 liegen, sonst macht es keinen Sinn, etwas anzubieten. Man sollte sich auch einige Tage Zeit nehmen, das vorzubereiten.“

Kritische Betrachtung

Alexander Gehrmann vom Nümbrechter Kooperationspartner TuS Homburg-Bröltal, der mit dem SSV im Nachwuchsbereich in Spielgemeinschaften an den Start geht, sieht eine Rückkehr auf den Platz ebenfalls kritisch: „Im Moment ist uns das noch zu heikel. Wenn der Wert deutlich unter 100 sinkt werden wir uns was überlegen“, sagt der TuS-Jugendleiter, der auch Trainer der SG-C-Junioren ist. Er habe bereits Hoffnungen enttäuschen müssen: „Ein Spieler aus der C-Jugend kommt aus Much und rief bei mir an, weil er heiß auf Training war. Aber in Much war der Inzidenzwert unter 50, fünf Kilometer weiter stand er bei über 100“, sagt Gehrmann, der noch weitere Hürden sieht.

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Beispielsweise fehle ihm die Definition, was denn eine Gruppe sei und ob zwei Gruppen auf jeweils einer Platzhälfte spielen könnten und ob die Gruppen später gemischt werden dürften. Zudem stünden vier 15-Jährige in seinem C-Jugend-Kader, die laut Verordnung von der Lockerung ausgeschlossen wären. „Wenn wir wieder anfangen, dann mit der gesamten Mannschaft. Sonst nicht“, betont Gehrmann.