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„Gewinnen ist sexy“Oberbergs SPD will Aufwind der Bundestagswahl nutzen

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Am Samstag trafen sich 85 Delegierte aus ganz Oberberg zum Parteitag im Lindlarer Kulturzentrum.

Lindlar – Die Stimmung ist gut unter Oberbergs Sozialdemokraten: Sieger bei der Bundestagswahl, gute Umfragewerte im Land. „Gewinnen ist sexy“, freute sich der Mitgliederbeauftragte Marco Mann. Kann die SPD auch auf Kreisebene davon profitieren? Und wie lässt sich der Schwung für die kommende Landtagswahl im Mai 2022 nutzen?

Am Samstag trafen sich 85 Delegierte aus ganz Oberberg zum Parteitag im Lindlarer Kulturzentrum. „Coronabedingt der erste Parteitag seit drei Jahren“, wie der Vorsitzende Thorsten Konzelmann betonte. Beim Gedenken an die verstorbenen Mitglieder erinnerte er besonders an Ralf Wurth , 25 Jahre lang Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und Jahrzehnte Chef der SPD Wipperfürth.

Einbußen bei der Kommunalwahl 2020

So erfreulich aus Sicht der Sozialdemokraten die Bundestagswahl verlief: Bei der Kommunalwahl 2020 verlor die SPD Oberberg einige Mandate und kam „mit einem tiefblauen Auge davon“, so der Vorsitzende. Das bedeutet auch finanzielle Einbußen. Doch das größte Problem sind die sinkende Mitgliederzahl und die Altersstruktur: 2010 zählte die SPD Oberberg noch 1300 Mitglieder, aktuell sind es unter 1000. Und 62 Prozent davon sind über 60 Jahre alt, aber nur 11 Prozent unter 35, wie Kassiererin Ursula Mahler berichtete.

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Der neue Vorstand beim SPD-Kreisparteitag im Kulturzentrum Lindlar.

Wie sich mehr junge Menschen und vor allem junge Frauen für ein Engagement bei den Sozialdemokraten gewinnen lassen, soll Thema einer Strategiekonferenz sein, die coronabedingt verschoben wurde, jetzt aber auf der Agenda ganz oben steht.

Stehender Applaus für Michaela Engelmeier

Mit einer sehr persönlichen und mit Anekdoten geschmückten Rede plauderte Bundestagskandidatin Michaela Engelmeier aus der Arbeit im SPD-Bundesvorstand, dem sie künftig nicht mehr angehören wird. Mit Olaf Scholz habe man auf den richtigen Kanzlerkandidaten gesetzt, „und in Oberberg sind wir bis auf ein Prozent an die schwarze Phalanx“ herangekommen. Mit stehendem Applaus wurde Engelmeier, die fünf Mal als SPD-Direktkandidatin in Oberberg angetreten war und sich jetzt auch aus dem Kreisvorstand zurückzieht, verabschiedet. Auch Dr. Gero Karthaus, Bürgermeister von Engelskirchen, scheidet als Beisitzer aus.

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Einstimmig wurde der alte Vorstand entlastet. Thorsten Konzelmann, der bisherige Vorsitzende der Kreis-SPD und einziger Kandidat, wurde mit 77 von 80 Stimmen wiedergewählt, ebenso wie Kassiererin Ursula Mahler. Zwei der drei stellvertretenden Vorsitzenden, Dr. Roland Adelmann und Regina Billstein, wurden ebenfalls im Amt bestätigt, neu dazu kommt Marco Mann (bislang Beisitzer). Neue Schriftführerin ist Katja Hoffmann. Beisitzende sind Anne Pampus (Waldbröl), Daniel Grütz (Bergneustadt), Tim-Oliver Kremer (Engelskirchen), Max Kaiser (Nümbrecht), Stefan Kleinjung (Reichshof) und Annika Jaschke (Wipperfürth), die per Video zugeschaltet war.

Scharfe Kritik an der Kreisverwaltung und der CDU/FDP/UWG-Mehrheit im Kreistag übte Sven Lichtmann, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Der Juso-Vorsitzende und Landtagskandidat Thorben Peping warb dafür, die begonnene Verjüngung weiter voranzutreiben . „Wenn man uns lässt, dann können wir auch.“