RenovierungSeniorenresidenz „Am Burgberg“ wird geräumt
Denklingen – Der Umzug der Bewohner der Seniorenresidenz „Am Burgberg“ ist vor Ablauf der vom Oberbergischen Kreis gesetzten Frist am heutigen Freitag abgeschlossen worden. Das hatte der Betreiber der Einrichtung, die Firma Curata, schon am gestrigen Donnerstag auf Anfrage dieser Zeitung erklärt. Wie sich am Freitagmorgen herausstellte, waren zwar immer noch Bewohner in der Residenz, die Vorbereitungen für den fristgemäßen Umzug liefen jedoch auf Hochtouren.
38 Bewohner sollen laut Curata im ehemaligen Seniorenheim „Auf dem Silberberg“ in Wipperfürth untergebracht worden. Dort hatte aber erst am Donnerstag eine Begehung mit dem Oberbergischen Kreis stattgefunden. Erst danach wurde die Nutzungserlaubnis erteilt.
Von den übrigen 29 Personen, so Curata weiter, seien 17 „vorübergehend in ihr familiäres Umfeld zurückgekehrt“. Zwölf Personen seien in anderen Curata-Einrichtungen untergekommen – in Bad Oeynhausen, Düsseldorf und Dinslaken.
Auch Möbel mussten raus
Nicht nur aufgrund der Entfernung – im Falle des hinter Bielefeld gelegenen Bad Oeynhausen sind es zum Beispiel von Denklingen aus mehr als 200 Kilometer – sorgt die Umsetzung der Räumung weiter für Verstimmung bei den Familien. Eine Angehörige berichtete dieser Zeitung, dass letztlich in Wipperfürth weniger Plätze zur Verfügung gestanden hätten als ursprünglich angenommen. Außerdem ärgerte sie sich gegenüber dieser Zeitung auch darüber, dass entgegen einer früheren Absprache in dieser Woche plötzlich auch die Möbel ihrer Mutter aus dem Haus gebracht werden mussten.
Curata bestreitet das. Nahezu alle Bewohner hätten sich selbst gewünscht, die eigenen Möbel mitnehmen zu dürfen: „Selbstverständlich respektieren, organisieren und finanzieren wir das.“ Einige Angehörige seien dabei „aus freien Stücken behilflich“ – „und wir freuen uns sehr über deren Hilfsbereitschaft“.
Möbel der Bewohner auf Wunsch eingelagert
Tatsächlich müssten aber auch die Möbel aus den Zimmern raus: „Die Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen in der Residenz sind sehr umfangreich. Solche Arbeiten im möblierten Zustand durchzuführen, würde die Arbeiten unnötig behindern und verlängern.“ Die zurückgebliebenen Möbel würden zu deren Schutz auf Wunsch eingelagert.
Unterdessen betont der Oberbergische Kreis auf Anfrage noch einmal, dass ein umfangreiches Sachverständigengutachten zu technischen Anlagen und dem Brandschutz im Rahmen der geplanten Sanierungsmaßnahmen selbst zur kurzfristigen Räumung geführt hätten.
Sachverständigtengutachten zeigt schwerwiegende Mängel
Bereits in der Vergangenheit, so der Kreis, habe es in der Seniorenresidenz bauliche Defizite gegeben. Als Folge dessen seien im vergangenen Jahr auch das Dachgeschoss bereits geräumt und die Bewohnerzahl der Einrichtung reduziert worden. Eine bautechnische und brandschutzrechtliche Kompensation der Mängel sei nach den Ergebnissen der aktuellen gebäudetechnischen Begutachtung nicht mehr möglich, heißt vom Oberbergischen Kreis.
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Das Sachverständigengutachten zeige „bisher nicht bekannte, schwerwiegende brandschutztechnische Mängel“ auf. Neben der Entscheidung, das Gebäude kurzfristig zu räumen, ordnete der Kreis eine sofortige und ganztätige Brandwache für alle Etagen und einen Belegungsstopp an. Darüber hinaus seien die Bewohner der zweiten Etage bis zur Räumung innerhalb des Hauses verlegt worden.
Bei einem Ortstermin am vergangenen Freitag hätten sich das Kreisbauamt, die Heimaufsicht und das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises vom aktuellen Stand der Verlegungsmaßnahmen überzeugt. Nach den einvernehmlich getroffenen Sofortmaßnahmen zur Sicherung der Bewohner habe das Kreisbauamt einem Aufschub der Verlegung der Bewohner bis in diese Woche zugestimmt.