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Kurze Wege in der OrtsmitteRossmann komplettiert Morsbacher Fachmarktzentrum

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Nachdem die Baufahrzeuge abgezogen sind, stehen den Kunden 110 Parkplätze zur Verfügung.

Morsbach – Natalie Braun war bisher im Waldbröler Rossmann beschäftigt. Künftig leitet sie die neue Filiale der Drogeriemarktkette in Morsbach. Am Freitagmittag, einen Tag vor der Eröffnung am heutigen Samstag um 9 Uhr, macht sie mit Blick auf die bereits gut gefüllten Regale einen entspannten Eindruck: „Es sieht gut aus, wir werden rechtzeitig fertig.“

Elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hier beschäftigt sein, darunter sieben Neueinstellungen, wie Rossmann mitteilt. Draußen werden derweil noch Verkleidungen an die Fassade geschraubt. Die Tiefbauleute verlegen auf dem Parkplatz die letzten Pflastersteine. Reinhard Hombach vertritt den Bauherrn Holma-Immobilien, eine Tochter der Friesenhagener Systembaufirma Alho. Beim Treffen auf der Baustelle ist er sich einig mit Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski, dass das neue Fachmarktzentrum eine städtebauliche Bereicherung für Morsbach ist. Das Bauprojekt füge sich gut ein in die parallele Umgestaltung des Ortes an der Bachstraße und am Bahnhof. Hombach ist zufrieden, wie sich die Straße an dieser Stelle weitet und das Ortszentrum öffnet, und weist darauf hin, dass die neue Holzfassade den grundsanierten Altbau an den Neubau des Nettomarkts optisch anbindet.

Bukowski ist Holschbach dankbar

Bukowski ist Alho-Seniorchef Albert Holschbach dankbar, dass er bei der Planung des Fachmarktzentrums nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch das Ortsbild im Blick hatte. „Wir haben uns für einen seriösen und uns gut bekannten Investor entschieden“, meint der Bürgermeister.

Am Freitag räumte Rossmann-Filialeiterin Natalie Braun noch letzte Waren ein.

Er erinnert daran, dass im Morsbacher Einzelhandelskonzept das Fehlen eines Drogeriemarkts als besonderes Manko festgestellt wurde. Die Neuansiedlung werde Kaufkraft im Ort binden und den Einzelhandel insgesamt stärken, ist Bukowski überzeugt. Das Miteinander der Filialen von Netto, Rossmann und Kik mit Kiosk, Bäckerei und Metzgerei sei eine Win-Win-Situation. Die Gemeinde Morsbach sei mit ihren 10 000 Einwohnern eigentlich zu klein nach den Maßstäben der Drogeriemärkte, weiß Jörg Bukowski. Dass dazu noch einmal 5000 Einpendler kommen, die in den großen Morsbacher Betrieben arbeiten, habe die Konzernstrategen aber schließlich überzeugt.

Reinhard Hombach (r.) begrüßte Bürgermeister Jörg Bukowski auf der Baustelle.

Erst zwei Jahre ist es her, dass die Bauarbeiten mit dem Abriss der alten Häuserzeile an der Waldbröler Straße begonnen haben. Dank der Alho-Modulbauweise konnte der Netto-Markt bereits im Juli 2021 umziehen, im Monat zuvor waren die 19 Wohnungen darüber bezugsfertig, berichtet Bauherr Hombach.

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Diese Verdichtung der Bebauung habe auch Kritik hervorgerufen, sagt der Bürgermeister. Er sei aber der Auffassung, dass die Gemeinde mit energieeffizientem Wohnungsbau im Ortskern einen sinnvollen Weg einschlage. „Es gibt großen Bedarf. Ältere Menschen aus den Außenorten suchen solche barrierefreie Wohnungen mit kurzen Wegen.“ Für Kosmetik und andere Drogeriewaren müssten sie nun nicht mehr nach Waldbröl fahren.