Verwurzelt in RünderothUlla Oberdörffer bewahrt die Geschichte ihres Heimatortes
- Ulla Oberdörffer ist tief in ihrem Heimatort verwurzelt: Ründeroth, die Perle des Aggertals.
- Seit 1986 ist sie Mitglied des Heimat- und Verschönerungsvereins Ründeroth.
- So weiß sie bei all ihren Lebensstationen auch von deren Wurzeln zu berichten.
Ründeroth – Als Auslandskorrespondentin für eine Engelskirchener Firma hatte die junge Ulla Oberdörffer Ende der 1950er Jahre reichlich Gelegenheit, Eindrücke der großen weiten Welt zu sammeln. Doch keiner dieser Eindrücke weckte genug Fernweh, um Ründeroth, Perle des Aggertals genannt, den Rücken zu kehren. Dazu war die heute 81-Jährige immer zu stark in ihrem Heimatort verwurzelt – in ihrer eigenen Geschichte, aber ebenso in der Geschichte des Ortes.
Seit 1986 ist sie Mitglied des Heimat- und Verschönerungsvereins Ründeroth und betreut seitdem, als Nachfolgerin von Heinz Nusch, das im Alten Rathaus beheimatete Archiv. „Geschichte interessierte mich schon immer sehr. Und unsere regionale Vergangenheit sowieso.“
Gute Erinnerungen
So weiß sie bei all ihren Lebensstationen auch von deren Wurzeln zu berichten. „Geboren wurde ich 1939 im alten Krankenhaus Ründeroth, das 1895 mit finanzieller Hilfe der Familie Dörrenberg fertiggestellt werden konnte.“ Vier Schuljahre in der ab 1870 bestehenden Volksschule sind mit guten Erinnerungen an ihren Lehrer Horst Friebel verbunden, aber auch damit, dass sich die Schule von einst später zum Büro eines Steuerberaters wandelte. Die Geschichte der Leopold-Goes-Realschule, an der sie die Mittlere Reife ablegte, geht laut ihren Aufzeichnungen zurück bis zur Lateinschule von 1750, die Pfarrer Johann Leopold Goes gründete.
1960 heiratete Ulla Oberdörffer ihren Wolfgang in der evangelischen Kirche, in der sie mit sieben Jahren auch getauft worden war – und ihre Kinder Gabriele und Volker später ebenfalls getauft wurden. Vorher hatte sie Wolfgang Oberdörffer das Ja-Wort am Standesamt Ründeroth gegeben – in eben jenem Raum, der heute ihr perfekt gepflegtes und sorgfältig immer weiter ergänztes Archiv birgt.
Material gesammelt
Drei große Stapel bunter Mappen zieht die Archivarin hervor und schmunzelt: „Ich habe zu jedem der älteren Häuser in Ründeroth Material gesammelt und in jeweils einer Mappe abgeheftet. Die Menschen fingen irgendwann an, mir von sich aus Material vorbeizubringen, was mich sehr gefreut hat.“ So wuchs das Wissen um die Geschichte Ründeroths und seiner Familien im Laufe der Jahrzehnte stetig und konnte immer weiter vertieft werden. Einen Grundstock dazu legte auch die persönliche Sammlung von Fotos und Dokumenten aus dem Besitz der Schwiegereltern Ulla Oberdörffers. Sie waren mit der, in Ründeroths Geschichte immer wieder auftauchenden Familie Osberghaus verwandt.
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Ulla Oberdörffer selbst lebt in einem Jugendstilhaus von 1904, das mit Blick auf seinen Baustil authentisch renoviert wurde und heute eine bodenständige Schönheit ausstrahlt. „Meine Familie und das wunderbare Haus haben mich hier in der Heimat gehalten“, sagt die Archivarin. Eine Heimat, deren unmittelbare Umgebung sie auch ins Schwärmen bringt. „Wanderungen rund um Ründeroth zum Haldy-Turm oder der Hohen Warte zeigen, wie schön es bei uns ist.“ Mit ihrem Mann war sie viel auf Reisen, doch letztlich meldeten sich immer ihre Wurzeln, die eben in Ründeroth zu finden sind. „Ich habe in vielen Führungen durch den Ort, versucht, den Oberbergern, aber auch Besuchern von außerhalb, zu vermitteln, wie spannend unsere Geschichte ist, dass Ründeroth immer schon auch ein Ort der Kultur und des Tourismus war.“ Eine Geschichte, die Ulla Oberdörffer noch heute fesselt.