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Sanierung Bücherfabrik in EngelskirchenBewerbung um Regionale-Millionen muss warten

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Die „Bergische Gesundheitsmanufaktur“ und ein Bürgerzentrum sollen nach Umbau und Sanierung in die alte Bücherfabrik an der Ründerother Oststraße einziehen. 

  1. Der Engelskirchener Gemeinderat hat die Entscheidung, sich für die Sanierung der alten Bücherfabrik um den A-Stempel der Regionale zu bewerben, verschoben.
  2. Die CDU möchte die vorgelegte Rechnung erst noch genauer überprüfen.

Ründeroth – Auf dem Weg zur Bewerbung um den zig Millionen schweren A-Stempel der Regionale 2025 für den Umbau der alten Bücherfabrik Jaeger in Ründeroth dreht Engelskirchen eine Ehrenrunde. Dabei sind sich Rat und Verwaltung grundsätzlich einig, dass das Projekt, die alte Fabrik von Grund auf zu sanieren und in ein modernes großes Gesundheits- und Bürgerzentrum zu verwandeln, ein Leuchtturmprojekt ist, das die volle Unterstützung der Fraktionen hat.

Chancen und Risiken

Die CDU-Fraktion meldete trotzdem am Mittwoch in der Ratssitzung Bedenken an. Sie möchte die Berechnung der Finanzierung zunächst noch mal unter die Lupe nehmen, auf das Ergebnis einer Überprüfung durch ein externes Büro warten und von der Verwaltung wissen, ob es eine „Exit-Strategie“ gibt, sollten die Kosten explodieren. Auch die FDP-Fraktion meldete weiteren Beratungsbedarf an.

Gesamtkosten in Höhe von 36 Millionen Euro stehen jetzt, nachdem die VBD Beratungsgesellschaft für Behörden alles einmal durchgerechnet ist, als Summe im Raum. Diese ist aufzubringen, um die alte Fabrik zu einem deutlich über die Grenzen der Gemeinde hinaus strahlenden Gesundheitszentrum zu machen und ein großes Bürgerzentrum zu integrieren – zwei Anliegen, die sich passgenau ins Regionale-Profil und in die Gemeindeentwicklung fügen. Das sieht auch die Politik so.

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Das Areal von außen

60 Prozent der Kosten sollen gefördert werden, und dazu ist der A-Stempel, den die Regionale-Agentur verleiht, der erste Schritt. „Ohne diese Gesamtförderung wird es nicht gehen“, sagt auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus.

Skepsis an der Rechung

Jochen Bürstinghaus (CDU) formulierte nun aber seine Skepsis, ob die vorgelegte Rechnung stichhaltig sei. „Die Chancen sind groß, die Risiken aber nach Auffassung der CDU-Fraktion noch viel größer.“ Er monierte etwa, die zugrunde gelegten erwarteten Mieteinnahmen seien schwer einzuschätzen, das größte Problem sag er aber in der eingepreisten Kostensteigerung von fünf Prozent jährlich. „Das basiert zwar auf der Statistik, aber jeder von uns, der in den vergangenen zwei Jahren Handwerker beauftragt hat, hat am eigenen Leib anderes erfahren.“

Thomas Mandt vom VBD wies die Kritik zurück und betonte: „Wir haben sachgerecht und differenziert agiert.“ Bürgermeister Karthaus entgegnete, die erwarteten Mieteinnahmen seien in der Kostenrechnung mit neun Euro pro Quadratmeter am unteren Ende des Möglichen kalkuliert. Er erinnerte daran, dass das Gesundheitszentrum nicht nur die ärztliche Versorgung sicherstellen würde, sondern auch Gewerbesteuereinnahmen und neue Arbeitsplätze bedeutete, die Bürgerzentrum für das Ehrenamt und die Vereine von großer Bedeutung sei.

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Wolfgang Brelöhr (SPD), der schon zuvor für eine Zustimmung plädiert hatte, wies darauf hin, dass der Rat lediglich die Bewerbung um den A-Stempel beschließen sollte, sich damit aber zu nichts verpflichtet hätte.

Helmut Schäfer (Grüne) schlug schließlich eine Sondersitzung vor, damit der Rat dann vielleicht doch geschlossen zu einer einstimmigen Entscheidung kommt. Eine haudünne Mehrheit, meinte auch Karthaus, wäre gegenüber den Fördergebern kein gutes Signal.