AboAbonnieren

Sauberer EnergieträgerExperten informieren in Wipperfürth über das Heizen mit Holz

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Im Regionalforum Klimaschutz informieren Experten über das Heizen mit Holz, denn der Energieträger ist sauberer als sein Ruf. (Symbolbild)

  1. Im Regionalforum Klimaschutz informieren Experten über das Heizen mit Holz, denn der Energieträger ist sauberer als sein Ruf.
  2. Was es auf dem Sektor neues gibt, haben wir hier zusammengefasst.

Wipperfürth/Lindlar – Die aktuell frostigen Temperaturen spielen uns in die Karten“, freut sich Jennifer Schnepper, als sich Ofenbesitzer und Interessierte am Dienstagabend in den Ratssaal am Marktplatz drängeln. Die Klimaschutzmanagerin der Hansestadt ist Gastgeberin der Veranstaltung „Effizient mit Holz heizen“, bei der es schnell deutlich mehr Besucher als Sitzplätze gibt.

Gemeinsam mit ihren oberbergischen Amtskollegen und dem Zentrum für Bioenergie Zebio hat Schnepper fünf Experten eingeladen, die Wissenswertes über Kamin- und Kachelöfen verraten – vom Abgaswert über korrekte Restfeuchte der Scheite bis zur Zulassung. Vor allem interessiert sich das überwiegend männliche Publikum für die Auswirkungen des jüngst von der Bundesregierung beschlossenen Klimapaketes auf die Verbrennung in den bergischen Stuben.

Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzel?

Tatsächlich scheint der Dschungel aus technischen und rechtlichen Details ohne fremde Expertise inzwischen kaum durchdringbar. Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzel? Eine Kombination und dann mit oder ohne Pufferspeicher? Zuschüsse für Ein- und Umrüstungen kommen meist vom Bund und manchmal vom Land. In jedem Fall warten allerlei Antragsformulare.

Fortbildung und Förderung

Über Details zur Förderung informiert das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle auf seiner Homepage in der Rubrik „Energie“.

www.bafa.de

Ein Seminar für Waldbesitzer, Speziell an Privatwaldbesitzer ohne Vorkenntnisse richtet sich das Seminar des Regionalforstamtes Bergisches Land am Freitag, 13. März, im Gummersbacher Gründer- und TechnologieCentrum, Bunsenstraße. Zwischen 8 und 16 Uhr erklären Fachleute, welche Rechte und Pflichten Besitzer von Mini-Parzellen haben, geben Tipps für nachhaltigen Holzeinschlag und eine Übersicht zu Fördermöglichkeiten.

Anmeldungen zu dem Seminar mit dem Titel „Wald(wirtschaft) für Einsteiger“ sind bis zum 28. Februar online möglich. (sfl)

www.wald-und-holz.nrw.de

Hausbesitzer und Mieter, die sich sich zum Thema Energiesparen beraten lassen wollen, können auch die kostenlose Energieberatung im Rathaus Lindlar in Anspruch nehmen. Nächster Termin ist der 10. Februar, je von 14 bis 17.45 Uhr nach Terminvereinbarung. Termine gibt es bei Klimaschutzmanager Dr. Dirk Schulz unter Telefon 0 22 66/96-324. (sfl/lb)

„In den Landesteilen, in denen Holz günstig ist, nimmt seine Bedeutung als Energieträger immer weiter zu“, betont Georg Krämer von der Energie-Agentur NRW und nennt das Bergische Land ausdrücklich. Er spricht die Kritik von Umweltschützern an, die vor Rußteilchen privater Holzöfen warnen – und benennt unterschiedliche Befindlichkeiten an Rhein und Ruhr. „Wir sind überall im Land unterwegs und registrieren große Unterschiede. Wenn es in der Innenstadt raucht, gehen die Nachbarn auf die Barrikaden. In ländlichen Regionen stört das niemanden.“

Kombination von Scheiten und Pellets

Ein derzeit beliebtes Modell sei die Kombination aus Scheiten und Pellets, berichtet Krämer. Dabei kommen zunächst ganze Holzstücke in den Ofen, der die Wärme an einen Speicher abgibt. Von dort landet sie dosiert zum Beispiel in der Fußbodenheizung. Ist die Brennkammer leer, schaltet die Anlage automatisch auf die Pelletverbrennung um. „Vor allem mit Blick auf das Alter, in dem das Holzhacken zu mühsam wird, entscheiden sich die Menschen für die Kombination“, so Krämer.

Das könnte Sie auch interessieren:

Neue Förderung durch den Bund

Dr. Rainer Kurzawa, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW, rät in seinem Vortrag, vor allem die neuen Fördermöglichkeiten durch den Bund unbedingt zu prüfen. Bis zu 35 Prozent der Investitionen könnten ersetzt werden – darunter fielen zum Beispiel auch die Schornsteinsanierung oder ein unvermeidlicher Wanddurchbruch. Wird zugleich eine ältere Ölheizung ersetzt, erhöhe sich das förderfähige Volumen auf 45 Prozent. „Dabei war der maximale Erstattungsbetrag bislang gedeckelt – diese Obergrenze ist nun weggefallen“, so Georg Krämer.

Im Februar will die Landesregierung ebenfalls neue Förderrichtlinien bekanntgeben. Mit im großen Stil lohnenswerten Programmen aus Düsseldorf rechnen die Experten in Wipperfürth allerdings nicht. Denn die Förderung durch den Bund sei derzeit bereits sehr großzügig.