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„Schwerelos“Bergneustädter Kindertrauerclub bietet Raum für unterdrückte Gefühle

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Martina Welter, Ilse Lemmer, Conny Zwinge und Hildrun Schüller vom Kindertrauerclub.

Bergneustadt – Kindern trauern meist still, wenn ein Elternteil, wenn Bruder, Schwester oder eine andere Bezugsperson gestorben sind. Sie schweigen, um die Menschen, die ihnen nahe sind, nicht noch mehr zu belasten. „Manchmal werden sie auch ganz ruhig, weil sie fürchten, dass ihre Trauer, Wut und Angst dazu führt, dass sich die anderen von ihnen abwenden. Das würde noch mehr Verlust bedeuten und wäre kaum zu verkraften“, hat Conny Zwinge vom Ökumenischen Hospizdienst Gummersbach beobachtet.

Dabei bräuchten die Kinder Gespräche und Unterstützung, um mit ihren Gefühlen umgehen zu lernen. Möglich machen wollen das Conny Zwinge, Hildrun Schüller, Martina Welter, Ilse Lemmer und Katja Engels, die unter dem Dach des Ökumenischen Hospizdienstes vor wenigen Monaten den Kindertrauerclub „Schwerelos“ für Gummersbach und Bergneustadt gegründet haben.

Erinnern, weinen, lachen, austoben

Einmal im Monat, immer montags, treffen sich derzeit vier Kinder im Grundschulalter mit Martina Welter und Ilse Lemmer in der Hackenberger Begegnungsstätte, um zu reden, sich sportlich oder kreativ auszutoben, um zu weinen, zu lachen und sich an den Menschen zu erinnern, den sie vermissen.

Die fünf Teammitglieder sind ausgebildete Trauerbegleiterinnen. Sie möchten nicht nur Kindern helfen, die den Verlust eines nahestehenden Menschen verkraften müssen, sondern kleine Leute auch auf solch eine Erfahrung vorbereiten. Darum wollen sie demnächst in Grundschulen und Kindergärten mit Kindern über das Tabuthema Tod sprechen und Fragen beantworten. „Verluste sind Teil des Lebens. Auch wir Erwachsene haben vielfach verlernt, mit unserer Trauer umzugehen. Wenn wir das schon nicht können, wie sollen Kinder das dann schaffen?“, fragt Conny Zwinge. Langfristig soll eine weitere Gruppe entstehen. Katja Engels möchte bald Trauerbegleitung auch für Jugendliche anbieten.

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Parallel zum Kindertrauerclub haben die Mütter und Väter die Möglichkeit, sich in einem Elterntrauercafé in der Begegnungsstätte auszutauschen. Hildrun Schüller weiß: „Wenn der Partner oder die Partnerin verstorben ist, brauchen die nun allein erziehenden Erwachsenen Möglichkeiten, über ihre Sorgen zu sprechen. Sie müssen neben ihrer Trauer viele Dinge regeln. Das kann Menschen an ihre Grenzen bringen.“

Die Anschubfinanzierung sicherte der Gummersbacher Lions Club. Von dieser finanziellen Unterstützung wurden zunächst die ersten Ausbildungen finanziert, berichtet Conny Zwinge. Nun allerdings ist weitere Unterstützung sehr willkommen. Die Räume in der Begegnungsstätte werden zwar kostenfrei zur Verfügung gestellt, doch der gerade aufgestellte Schrank ist noch leer. Spiel- und Bastelmaterial, Bücher und Sportgeräte sollen in der kommende Zeit angeschafft werden. „Trauerbegleitung wird im Gegensatz zur Hospizarbeit immer noch nicht von den Krankenkassen finanziert. Darum sind wir froh über jede Spende“, sagt Conny Zwinge. „Denn Ideen für die nächsten Jahre haben wir genug und motiviert sind wir auch.“Der Kindertrauerclub trifft sich wieder am Montag, 8. November von 15.30 bis 17 Uhr. Der nächste Termin ist dann am 6. Dezember. Eine Anmeldung ist erforderlich unter 0170/7 47  51 40 oder unter schwerelos@hospiz-gm.de.