Klopfen im SturmWind und Dusche sorgen für gruselige Urlaubsnacht für Sensperterin

Eine Seemöwe war es nicht, die Erika Kißenkötter im Hotelzimmer wach hielt. Heute kann sie über die Nacht lachen.
Copyright: Dierke
- Erika Kißenkötter erlebte eine gruselige Urlaubsnacht.
- Ein andauerndes Klopfen brach die Geräusche des Sturms und hielt sie wach.
- Heute kann sie über die Geschichte lachen – ein Urlaubsbericht.
Sinspert – Ist das ein Einbrecher? Erika Kißenkötter zuckt vor Schreck zusammen, als sie in ihrem Hotelzimmer plötzlich ein lautes Klopfen hört. Dreimal hintereinander – bum, bum, bum. Sie verharrt regungslos, wartet ab, horcht. Dann erneut dieses unheimliche Klopfen, diesmal in einer anderen Folge – bum, bum, bum und ein Dauertrommeln. Kißenkötter (70) wird es mulmig. Sie schaut ins Badezimmer, hinter die Gardinen, unter die Betten. Nirgendwo ist etwas zu entdecken.
Aus der Nachtruhe wurde erstmal nichts
Ihre Reise in den Norden hat in diesem Juni ganz normal begonnen. Mit dem Reisebus ging’s in großer Gruppe zunächst nach Emden. Mit der Fähre wurde nach Norderney übergesetzt, die Insel erkundet. Cuxhaven-Duhnen, das Künstlerdorf Worpswede und Norddeich waren weitere Stationen.
An diesem Tag hat sie mit den anderen Reiseteilnehmern Bremen erkundet. Eine wirklich malerische Stadt, besonders im alten Viertel Schnoor – die roten Klinkerbauten, eng an eng, haben die Sinsperterin verzaubert. Nach dem Abendessen ist sie ins Hotel zurückgekehrt, ein großer moderner Bau direkt an der Weser. Erika Kißenkötter hat vor wenigen Minuten ihr Zimmer im vierten Geschoss betreten. Es ist nach 23 Uhr. Zeit, sich bettfertig zu machen. Doch aus der Nachtruhe wird nun erst mal nichts.
Klopfen war bis ins oberste Stockwerk zu hören
Das Klopfen hört nicht auf. Kißenkötter wird unruhig: Was, wenn dort jemand mit Klopfzeichen um Hilfe ersucht? Vielleicht ist jemand gestürzt, kommt nicht wieder auf die Beine? Dass sich ein anderer Hotelgast in einer Notlage befindet, erscheint der Oberbergerin keineswegs unwahrscheinlich. Sie ist überzeugt: Ich muss handeln.
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Kißenkötter verlässt ihr Zimmer und ruft den Aufzug direkt neben ihrem Raum. Sie steigt in den Lift und drückt den Knopf zum Erdgeschoss, um an der Rezeption Meldung zu machen. In der dritten Etage steigt eine Hotelmitarbeiterin hinzu. Kißenkötter berichtet ihr vom Klopfen – die Angestellte weiß aber schon Bescheid. Deswegen sei sie auch unterwegs, dieses unheimliche Klopfen sei bis ins oberste Stockwerk zu hören. Sie bittet Kißenkötter, mit zur Rezeption zu kommen. Die Sinsperterin gibt dort das gehörte zu Protokoll. Die Mitarbeiterin sagt ihr zu, anzurufen, sobald die Ursache klar ist.
Wind und Dusche waren die Übeltäter
Zurück auf dem Zimmer setzt sich das dumpfe Klopfen fort – und dann plötzlich kracht es besonders laut. Kißenkötter zuckt erneut vor Schreck zusammen. Der erlösende Anruf von der Rezeption kommt erst eine Stunde später: Die Ursache ist gefunden, Monteure seien unterwegs.
Erika Kißenkötter ist an die Nordsee gereist, um das raue Klima zu genießen. Sie mag die steife Brise, die Salzluft. Dass es auch der Wind ist, der sie um die Nachtruhe bringt, hat sie nicht erwartet. Es hat sich herausgestellt, dass der Sturm Teile der Klimaanlage auf dem Hoteldach gelockert hat. So schlugen Metallteile aneinander, der Schall breitete sich im Aufzugschacht aus. Der laute Knall aber hatte eine andere Ursache, wie am Morgen im Frühstücksraum zu erfahren ist: In einer Dusche hat sich der große Brausekopf gelöst und ist zu Boden gefallen.
Erika Kißenkötter wird dieses schaurig-schöne Ferienerlebnis so schnell nicht vergessen.