Schnellenbach – Paare in den Flitterwochen möchten in der Regel ungestört sein. Ein bisschen Romantik zu zweit ist nach anstrengenden Hochzeitsvorbereitungen, einer aufregenden Feier und zum Start in das Leben als Ehepaar sicherlich nicht unerwünscht. Für die Engelskirchener Katja und Angelo Pisanó verlief die Hochzeitsreise im Januar 2003 allerdings ein klein wenig anders.
Sie flogen, wenige Monate nach ihrer Eheschließung, zum Flittern für rund drei Wochen nach Südafrika. Katja Pisanó (46) erinnert sich lachend: „Wir hatten ja schon im Sommer vorher geheiratet, also waren das nicht mehr so die ganz üblichen Flitterwochen.“ In Südafrika bereiste das Paar die Garden Route, die sie in verschiedenen Etappen letztlich nach Kapstadt führen sollte.
Angelos Pisanó kannte bereits ein paar Mitarbeiter
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Angelo Pisanó seit relativ kurzer Zeit in Köln bei der Lufthansa. So kurz erst, dass er zwar noch nicht alle Kollegen einordnen konnte, aber in einem Programm für Nachwuchskräfte ein paar andere Mitarbeiter schon flüchtig kennengelernt hatte.
Entsprechend unsicher war der Engelskirchener, als er an einer nicht groß ausgeschilderten Haltebucht auf der Route einen einzelnen jungen Mann zu erkennen glaubte. Ob das wohl der Kollege aus Köln war, der dort über die grüne Landschaft blickte? Rund 10 000 Kilometer von der Heimat entfernt?
Abends gingen sie gemeinsam essen
Angelo Pisanó riskierte es – nach einem sehr gründlichen und langen Blick – und rief beherzt „Olaf?“ Der Mann drehte sich sofort um. Denn es handelte sich tatsächlich um den besagten Kollegen, der sich für einige Zeit von seinen Mitreisenden getrennt hatte und sich nun sehr freute, die beiden Oberberger zu sehen.
„Wäre er es nicht gewesen, wäre es ja auch nicht schlimm gewesen. Dann hätten wir halt versucht, das Missverständnis aufzuklären. Natürlich sind wir abends aber noch gemeinsam essen gegangen“, sagt Angelo Pisanó (49) schmunzelnd.
Der Abend wurde lang
Der Ort, in dem die drei den Abend verbrachten, war ebenso wie die nicht ausgeschilderte Haltebucht auch nicht gerade touristisch erschlossen, wie die Schnellenbacher sich erinnern. „Es gab nur ein Bed & Breakfast. Ansonsten einen Supermarkt, eine Post und eben ein Restaurant“, so Katja Pisanó.
Dass sie nun ausgerechnet einen Bekannten aus Deutschland in diesem weit entfernten Winkel der Welt getroffen hatten, fanden alle drei witzig. Der Abend bei einem Glas Wein wurde lang, der Austausch der Eindrücke und der Erfahrungen machte viel Spaß. Es war stockfinster, als sie sich den Weg zu ihren Zimmern suchen mussten, aber es hatte sich gelohnt. Später trafen sie sich sogar noch einmal. Diesmal ganz bewusst in Kapstadt.
Zu Olaf besteht kein Kontakt mehr
Mittlerweile haben die Schnellenbacher keinen Kontakt mehr zu Olaf, der heute in Norddeutschland lebt. Doch diese Anekdote aus den Flitterwochen bleibt ihnen unvergesslich.Katja Pohl.
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