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DienstbesprechungUnwetter forderten die Feuerwehr in Bergneustadt

Lesezeit 3 Minuten

Verdiente Kameraden wurden von Stadtbrandmeister Michael Stricker ausgezeichnet.

Bergneustadt – „Ich weiß, dass wir eine starke Feuerwehr sind“, sagte Wehrführer Michael Stricker zur Begrüßung der gut 120 Kameraden am Samstag in der Burstenhalle. Zuvor hatte der Musikzug unter Leitung von Heinz Rehring bei der Jahresdienstbesprechung für ein „Rock Opening“ gesorgt. Die Veranstaltung habe auch in diesem Jahr nicht wie gewohnt im Krawinkelsaal mit anschließendem, gemütlichen Beisammensein stattfinden können, bedauerte Stricker. Trotz aller coronabedingten Schwierigkeiten sei die Moral aber gut. In der Pandemie hätte sich neue Kommunikationswege eröffnet, etwa bei digitalen Schulungen.

Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Kameraden und die Kriegsopfer in der Ukraine ließ Stricker in einem Video mit Szenen von Brandeinsätzen, Verkehrsunfällen und der Hochwasserkatastrophe das vergangene Jahr Revue passieren. In normalen Jahren seien mit Einsätzen, Arbeitsdiensten, Fortbildungen und Kameradschaftsveranstaltungen zwischen 35 000 und 40 000 Stunden in der Bergneustädter Wehr zusammengekommen, sagte Stricker. Im vergangenen Jahr waren es trotz der Pandemie immerhin noch etwa halb so viele Stunden für Einsätze und Instandhaltungsmaßnahmen.

Die Nachfolge des stellvertretenden Wehrführers Dirk Kläs trat Stefan Opitz (r.) an. Wehrchef Stricker (l.) bleibt weitere sechs Jahre im Amt.

Ein Höhepunkt sei die Haussammlung gewesen, deren Ergebnis die vorherigen Jahre deutlich übertroffen habe. Mit dem Geld hätten verschiedene Einsatzgeräte vorausschauend angeschafft werden können: „Es ist besser, frühzeitig zu investieren, als später teuer zu bezahlen, eventuell sogar mit Menschenleben.“

Insgesamt hat es im vergangenen Jahr 214 Einsätze gegeben, 35 mehr als 2020. Davon sind etwa zwei Drittel Hilfeleistungen gewesen. Zwar hat die Wehr zu 23 Brandeinsätzen weniger ausrücken müssen, dafür erfolgte die Alarmierung häufiger aufgrund von Starkregen oder Sturmereignissen. Allein in der Nacht zum 15. Juli hat es 30 Einsätze gegeben. Zusammengefasst haben die 145 Mitglieder der fünf technischen Einheiten 4280 Stunden Einsatzdienst geleistet.

Ehrungen

Für langjährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Herbert Girndt (70 Jahre); Günter Koch (60 Jahre); Martin Engels, Wilfried Lemmer, Gerd Nockemann und Bruno Weidemann (50 Jahre); Marc Thomas (40 Jahre); Andreas Frantz und Volker Lemmer (35 Jahre, Feuerwehrehrenzeichen in Gold) sowie Rüdiger Heidrich, Robin Kakuschki, Jan-Moritz Kranenberg und Bernd Sterling (10 Jahre). (kup)

Stadtjugendfeuerwehrwart Jan Rothkamm berichtete, dass die vergangenen Jahre für die 49 Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr ohne regelmäßigen Übungsdienst nicht leicht gewesen seien, es habe lediglich eine Baumpflanzaktion in Engelskirchen gegeben. Fünf Kinder seien in die Jugendfeuerwehr, ein Jugendlicher in die aktive Einheit gewechselt.

„Ich bin stolz auf unsere Wehr“, sagte Bürgermeister Matthias Thul. Er habe mit eigenen Augen gesehen, wie bei einem Hausbrand auf dem Hackenberg alles unter Kontrolle und perfekt organisiert gewesen sei. Anschließend ernannte er Stricker für dessen dritte Amtszeit ab November als Leiter der Feuerwehr für weitere sechs Jahre. Ebenso vereidigte er Stefan Opitz als stellvertretenden Wehrführer, der die Nachfolge des in die Ehrenabteilung versetzten Dirk Kläs antritt.

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Dirk Kläs war 25 Jahre lang Wehrleiter, weitere elf Jahre dessen Stellvertreter. Kreisbrandmeister Wilfried Fischer hob seinen langjährigen Einsatz besonders für die kreisweite Unterstützung der Führungskräfte hervor. Er überreichte ihm das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Thul verlieh ihm die Graf-Eberhard-Medaille als Auszeichnung für seine Verdienste.