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Sicherheit der BevölkerungGummersbach investiert Millionen in den Brandschutz

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Der Brand auf dem Hömerich hat gezeigt, wie wichtig eine schlagkräftige Feuerwehr ist.

Gummersbach – Der katastrophale Brand auf dem Hömerich vor rund zwei Jahren oder das Hochwasser im Juni des vergangenen Jahres haben deutlich werden lassen, wie wichtig es ist, eine schlagkräftige Feuerwehr zu haben. Für ihre bisweilen sehr gefährlichen Einsätze brauchen die ehrenamtlich und hauptamtlich tätigen Kameraden das nötige Rüstzeug. Damit das auch in den kommenden fünf Jahren gewährleistet ist, hat der Rat der Stadt in seiner jüngsten Sitzung den mehr als 150 Seiten starken Brandschutzbedarfsplan verabschiedet. Und das einstimmig.

Karl-Heinz Richter (CDU), über Jahrzehnte in der Gummersbach Wehr ein Aktivposten und im Beruf bis 2021 das „Gesicht“ der Siegener Feuerwehr, sagte, dass es gut sei, wenn der Rat mitüberlegen müsse, wie der Schutz der Bevölkerung angepasst werden muss. „Wir sind mit der Feuerwehr Gummersbach sehr gut aufgestellt“, so das Fazit des Experten. Das fand auch SPD-Fraktionschef Thorsten Konzelmann, der betonte, dass die Gummersbacher Politik bei der Feuerwehr nie nach Kassenlage entschieden habe.

Invest in Fahrzeuge und Gerätehäuser

Bürgermeister Frank Helmenstein sprach dann auch von einem „Masterplan“ für die Feuerwehr. Zwei Millionen investiert die Stadt in den kommenden fünf Jahren in ihre Wehr, darunter in Fahrzeuge und Gebäude. Doch beim Brandschutzbedarfsplan geht es um weitaus mehr, wie der Bürgermeister mit Feuerwehrchef Frank Raupach und Ordnungsamtschef Jürgen Harant deutlich machten. Das Strategiepapier macht auch Aussagen zu den Themen wie Personal und Organisation. So hat die Stadt ganz aktuell damit begonnen, ihre eigenen Berufsfeuerwehrmänner auszubilden.

Neues Gerätehaus für die neue Einheit Homert

Bürgermeister Frank Helmenstein ernannte Marcel Albers, Moritz Sauer und Tim Lukas Hartmann zu Brandmeisteranwärtern, die im Rahmen einer Kooperation ihre Ausbildung an der Feuerwehrschule der Feuerwehr Bergisch Gladbach absolvieren werden. Auf diese Weise will die Stadt einerseits dem Fachkräftemangel begegnen und gleichzeitig hier vor Ort jungen Menschen eine berufliche Perspektive für viele Jahre geben.

Noch viel früher setzt die Idee an, eine Kinderfeuerwehr ins Leben zu rufen. Aktuell können Kinder in der Kreisstadt mit zehn Jahren bei der Jugendfeuerwehr einsteigen. „Zu spät“, wie die Experten finden, und auf die Konkurrenz der Sportvereine verweisen. Im Grundschulalter soll es bereits losgehen. Was sich auf den ersten Blick spielerisch anhört, ist tatsächlich aber ein wichtiger Baustein, um die Zukunft der Wehr sicherzustellen, wie die Experten deutlich machten.

Unimog hat sich bewährt

Bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge werden auch zwei geländegängige bzw. geländefähige Autos dabei sein. Darunter auch ein Unimog. Sowohl der Brand auf dem Hömerich als auch das Hochwasser im Vorjahr hätten gezeigt, wie wichtig diese Fahrzeuge seien. Auch wenn ein Unimog teurer sei. Was die Gerätehäuser angeht, wird es in den kommenden fünf Jahren auch eine Menge zu tun geben. Für den Umbau in Dieringhausen steht eine Million bereit. Dort wird die komplett überholte Gummersbacher Drehleiter stationiert.

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Für das geplante Gerätehaus der Kameraden aus Lieberhausen und Piene unter dem neuen Dach der Einheit Homert wurde inzwischen ein Grundstück oberhalb von Lieberhausen gefunden, so dass hier bald die Planungen starten können. Veränderungen und vermutlich auch eine Zusammenlegung wird es in Bernberg und Dümmlinghausen geben. Der erst 20 Jahre alte Standort in Bernberg ist nach Aussagen der Experten nicht mehr zukunftsfähig.