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Unwetter in OberbergKreisleitstelle und Feuerwehren auf Ernstfall vorbereitet

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Blick aus dem Einsatzwagen: Das Technische Hilfswerk war zuletzt gemeinsam mit der Feuerwehr in Frömmersbach wegen Starkregen im Einsatz.

Oberberg – Die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatten sich in Oberberg bis Dienstagnachmittag nicht bewahrheitet. Von Starkregen keine Spur, in vielen Orten blieb es überwiegend trocken. Julian Seeger, Chef der Kreisleitstelle in Marienheide-Kalsbach, blickte entspannt auf die Radarbilder: „Bislang sieht alles danach aus, dass die Unwetterzellen einen Bogen um uns machen.“

Der DWD hatte seine am Montag herausgegebene Warnung, dass bis Donnerstagfrüh stellenweise mit Niederschlägen bis zu 200 Liter pro Quadratmeter zu rechnen sei, schon am Dienstagmorgen nach unten korrigiert. Aber: Die dann angekündigten Regenmengen zwischen 60 und 90 Liter pro Quadratmeter bis Mittwochmorgen hätten laut DWD nach wie vor das Potenzial für Überflutungen.

In der Kreisleitstelle ist man gewappnet

Trotz der wider Erwarten ruhigen Lage bis in den Nachmittag – in der Kreisleitstelle in Marienheide-Kalsbach war man natürlich gewappnet. Kreisbrandmeister Wilfried Fischer erklärte auf Nachfrage: „Wir haben die Wettersituation durch die DWD-Meldungen und anhand von Radarbildern im Internet fortlaufend im Blick.“ Sobald sich eine heftige Unwetterfront tatsächlich nähere, trete der bereits vor gut sechs Jahren aufgestellte Plan für eine solche Lage in Kraft – und die Unwetter-Meldeköpfe der Feuerwehren in den einzelnen Kommunen werden besetzt.

Eine Art Generalprobe dafür gab es bereits am Donnerstag in der vergangenen Woche, als Starkregen einzelne Gebiete in der Kreismitte überflutete, unter anderem die Gummersbacher Ortschaft Frömmersbach und das Tal in Marienheide-Gogarten. Auch da hatten die dortigen Feuerwehren ihre Unwetter-Meldeköpfe besetzt, um die Vielzahl von Notrufen eigenständig koordinieren und abarbeiten zu können.

Definiertes Verfahren

Die Entscheidung, wann in welcher Kommune der Meldekopf im Gerätehaus der Feuerwehr besetzt wird, entscheidet der Dienstgruppenleiter in der Kreisrettungsleitstelle, im Optimalfall in Abstimmung mit dem Kreisbrandmeister. Das weitere Verfahren ist dann klar definiert, erklärt Fischer: Weiterhin laufen die Notrufe in der Leitstelle auf, werden dann aber auf automatisiertem Wege in die einzelnen Meldeköpfe weitergeleitet und dort ausgedruckt. Die heimischen Feuerwehren entscheiden dann selbst, was Priorität hat und welches Einsatzmittel wohin ausrückt, erklärt Fischer.

„Kommt das Unwetter also wirklich, sind wir vorbereitet“, sagt der Kreisbrandmeister. Jede Feuerwehr in den 13 oberbergischen Kommunen und damit rund 2700 ehrenamtliche Einsatzkräfte stehen parat – „so wie immer“, sagt Fischer. Auch die Kreisleitstelle könne binnen Minuten ihr Personal aufstocken. Im Regelbetrieb kümmern sich laut Fischer dort fünf Disponenten um die Notrufe. Wenn es die Lage erfordert, könne ihre Zahl rasch verdoppelt werden. Doch Fischer betont auch, dass jeder Hauseigentümer in Oberberg ein Stück weit selbst Vorsorge treffen müsse: „Wer weiß, dass er in einer exponierten Lage wohnt, könnte etwa Sandsäcke vor den Kellereingang legen oder im Keller Dinge von Wert höher stellen.“

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Die Flusspegelstände im Gebiet des Aggerverbands bewegten sich Dienstagnachmittag noch auf Normalniveau. Da gab es noch genügend Raum, um Starkregen aufzunehmen. Jedoch waren die Talsperren für den Monat Juli überaus gut gefüllt. Die Genkeltalsperre in Gummersbach etwa war bereits zu mehr als 95 Prozent vollgelaufen, die unterhalb von ihr liegende Aggertalsperre hatte einen Füllstand von rund 71 Prozent.