Am Samstag hat eine partielle Sonnenfinsternis stattgefunden. Wo war das Spektakel am Himmel am besten zu sehen?
HimmelsspektakelPartielle Sonnenfinsternis nur teilweise sichtbar – Bedingungen in Köln ideal

Der Wetterhahn der Kirche St. Bruno in Klettenberg ist als Silhouette vor der teilweise verdunkelten Sonnenscheibe zu sehen.
Copyright: Matthias Heinekamp
Die Erwartungen waren groß, am Samstag in vielen Teilen Deutschlands die partielle Sonnenfinsternis bestaunen zu können. Vielerorts versteckte sich das Himmelsschauspiel aber hinter einer Wolkendecke. Das Naturspektakel sei besonders im Westen und Nordwesten Deutschlands zu sehen gewesen, erklärte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Im Süden und Südosten hingegen warteten die Astronomen bis zuletzt auf klare Sicht.
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) bestätigten sich damit die vorherigen Wetterprognosen. In einem Streifen von Schleswig-Holstein bis ins Saarland hätten gute Bedingungen geherrscht, um die Sonnenfinsternis zu beobachten. In anderen Teilen, etwa im äußersten Osten Deutschlands, sei das Schauspiel zumindest durch einzelne Wolkenlücken erkennbar gewesen, bestätigte auch Carolin Liefke.
Größte Bedeckung im Nordwesten
Die partielle Sonnenfinsternis begann am Samstagmittag im Westen von Deutschland. In Köln etwa startete sie um 11.18 Uhr, in Frankfurt am Main um 11.21 Uhr, in Hamburg um 11.25 Uhr und in Berlin um 11.32 Uhr. Etwa jeweils 50 Minuten später gegen 12.10 Uhr bis 12.20 Uhr war das Maximum erreicht. Noch einmal rund 50 Minuten später war der Mond komplett an der Sonne vorbeigezogen. Im Nordwesten war die Sonnenfinsternis dabei am ausgeprägtesten. Die Bedeckung nahm Richtung Südosten ab: In Kiel wurden maximal knapp 22 Prozent der Sonne bedeckt, in Berlin 15 Prozent und in München 11 Prozent.
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Sichtbar war die Finsternis bei entsprechendem Wetter auch im restlichen Teil von Europa inklusive Grönland, im äußersten Nordwesten Afrikas und Neufundland.
Sonnenfinsternis in Köln gut sichtbar
In Köln waren die Bedingungen am Vormittag ideal. Bei blauem und wolkenlosem Himmel konnte man die Sonnenfinsternis problemlos beobachten, beispielsweise in der Sternwarte in Sülz. Auch an anderen Orten in der Region gab es Veranstaltungen im Rahmen des Bundesweiten Astronomietages, der passenderweise auf den Tag der Sonnenfinsternis fiel.

Die Sonne wird bei einer partiellen Sonnenfinsternis am Rand von der Mondscheibe bedeckt, aufgenommen in Köln.
Copyright: Matthias Heinekamp
Insgesamt wurden in Köln rund 21% der Sonnenoberfläche vom Mond bedeckt. Damit war die Region deutschlandweit vorne mit dabei und bot nicht nur Astronomie-Fans gute Voraussetzungen für einen Blick auf das Himmelsspektakel, sondern auch Fotografen auf der Jagd nach dem perfekten Schnappschuss.
Nächstes Jahr wird die Sonnenfinsternis noch besser
Bei einer Sonnenfinsternis steht der Mond zwischen Erde und Sonne. Der Schatten des Mondes fällt auf Teile der Erde. Dazu müssen sich Erde, Mond und Sonne genau auf einer Linie befinden. Da die Mondbahn leicht gekippt ist, kommt es nicht jeden Monat zu einer Sonnenfinsternis. Sie tritt nur ein, wenn der Neumond gerade die Erdbahn kreuzt.
Wer das Himmelsspektakel ganz verpasst hat, hat in Deutschland am 12. August 2026 eine erneute Chance auf eine partielle Sonnenfinsternis. Dann sind sogar über 80 Prozent der Sonne bedeckt. Die nächste totale Sonnenfinsternis, die man von Deutschland aus sehen kann, ereignet sich erst im Jahr 2081. (dpa, jpr)