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Wetterumschwung in NRWSaharastaub steuert auf Deutschland zu – „Blutregen“ droht

Lesezeit 3 Minuten
Saharastaub hat den Himmel im Westen Kölns in bunte Farben getaucht.

Saharastaub hat den Himmel im Westen Kölns in bunte Farben getaucht. (Archivfoto)

Nicht nur im Rheinland wird es nach strahlendem Sonnenschein zunehmend diesiger. Grund dafür ist ein Wetterumschwung.

Der Frühlingsanfang in Nordrhein-Westfalen wird nur von kurzer Dauer sein, denn ein ungemütliches Wetterphänomen kündigt sich bereits an: Neben einem kleinen Temperatursturz steuert auch eine Saharastaubwolke auf Deutschland zu. Daher können sich Menschen in Nordrhein-Westfalen ab Freitag (21. März) auf einen gelb gefärbten Himmel einstellen.

Der Deutsche Wetterdienst erwartet heute und morgen Saharastaub für den Westen Deutschlands. Eine große Wolke mit großen Mengen Saharastaub sei laut dem DWD derzeit auf dem Weg nach Mitteleuropa, die auch die Wetterlage gravierend verändern wird.

Saharastaub und „Blutregen“ kommen am Wochenende nach NRW

„Ab Samstag stellt sich die Wetterlage um“, erklärte DWD-Meteorologe Marco Manitta zu den weiteren Aussichten. „Wer kann, nutzt also diese schönen Tage, denn auch in der nächsten Woche wird das Wetter nicht das Beste sein, und die Temperaturen werden kühler sein als bisher“, ist sein Ratschlag.

Alles zum Thema Deutscher Wetterdienst

Der Saharastaub werde am Freitag in Deutschland und ansonsten auch am Samstag sichtbar, der Himmel sehe dann nicht mehr tiefblau aus, sondern etwas trüber und milchiger.  

Die Meteorologen rechnen damit, dass auch in den nächsten Tagen weite Teile Deutschlands von einem trüben Schleier überzogen bleiben. Partikel in der Atmosphäre könnten den Himmel orange bis rot färben. Wegen der vorhergesagten Niederschläge muss zudem mit „Blutregen“ gerechnet werden, einem Wetterphänomen, bei dem roter Saharastaub nicht nur den Regen, sondern auch Gewässer rot färbt. Nach der langen Trockenperiode sind auch Niederschläge dringend notwendig.

Hitzerekorde in Griechenland auch wegen Saharastaub

Bereits Anfang der Woche hatten in Griechenland neue Temperatur-Rekordhöchstwerte für März für Aufsehen gesorgt. Der ungewöhnliche Anstieg wurde auch auf den Saharastaub in der Luft zurückgeführt. Auf der Insel Kreta erreichten die Temperaturen am vergangenen Wochenende 33,7 Grad Celsius, der höchste jemals für März gemessene Wert, wie das Nationale Observatorium in Athen auf der Website „Meteo.gr“ mitteilte.

Ein Radfahrer ist am Morgen kurz nach Sonnenaufgang unterwegs, während sich der Himmel durch den Saharastaub in Orangetönen verfärbt hat.

Ein Radfahrer ist am Morgen kurz nach Sonnenaufgang unterwegs, während sich der Himmel durch den Saharastaub in Orangetönen verfärbt hat.

Der DWD-Vorhersage zufolge bringt der Freitag erneut viel Sonnenschein, die Höchstwerte liegen zwischen 17 und 23 Grad, kühler ist es an der See. Nachts ziehen im Südwesten Wolken auf und im äußersten Südwesten regnet es etwas. Die Wolken lassen die Frostgefahr im Osten nochmals sinken, im Westen ist es mit bis zu zehn Grad auch nachts milder.

Am Samstag setzt sich ein Tiefdruckgebiet durch, nur der Nordosten ist davon noch nicht betroffen. Die Luft wird feuchter und immer dichtere Wolken ziehen von Westen heran, aus denen etwas Regen fallen kann. Im Südwesten sind einzelne Gewitter möglich. Mit 13 bis 19 Grad ist es kühler, dazu wird es windig.

Die Tücken des Saharastaubs

Der Saharastaub hat so seine Tücken. Besonders Autofahrer sind genervt von den Schlieren auf Lack und Scheiben, die so eine Staubwolke mit ihren kleinen Sandpartikeln mit sich bringt. Die Frage ist: Wie wird man den Staub los, ohne etwas zu zerkratzen? Hier gibt es ein paar Tipps.

Eine rötliche Verfärbung des Himmels ist typisch für Sahara-Staub. Die menschliche Gesundheit und den Energiesektor können die Sandpartikel stark beeinträchtigen, hieß es in einer Mitteilung Copernicus-Atmosphärendienst der EU. So könnten etwa Allergien verstärkt werden. Die Staubpartikel in der Atmosphäre könnten auch die Generierung von Solarenergie beeinträchtigen. Wüstenstaub am Himmel ist ein wiederkehrendes Ereignis. (mbr)