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Versorgung sterbender MenschenPalliativverein fordert Hospiz im Südkreis

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Mit einem Hospiz in Waldbröl möchte der Palliativverein die Versorgung sterbender Menschen im Südkreis deutlich verbessern.

  1. Der Förderverein für Palliativpatienten drängt darauf, die Unterversorgung mit Hospizplätzen im Oberbergischen Kreis zu beheben.
  2. Sein Vorschlag für ein Hospiz in Waldbröl findet Anklang.
  3. Der Vorstoß des Fördervereins kommt am Mittwoch im Stadtrat zur Sprache.

Waldbröl – Der Förderverein für Palliativpatienten am Waldbröler Krankenhaus möchte, dass auch im Südkreis ein Hospiz entsteht. In einem Antrag zur Ratssitzung am Mittwoch soll der Stadtrat Bürgermeister Peter Koester beauftragen, mit seinem Amtskollegen aus Morsbach, Ruppichteroth, Nümbrecht, Reichshof, Windeck und Eitorf Kontakt aufzunehmen. Ziel ist die Gründung einer Einrichtung mit acht Plätzen für sterbende Menschen.

Gebaut werden könnte das Hospiz dicht am Waldbröler Kreiskrankenhaus, die Nähe wäre vorteilhaft für die medizinische Versorgung der Patienten ebenso wie für deren Angehörige. In der Klinik gebe es derzeit sechs Palliativbetten, die Erweiterung auf zehn Betten sei genehmigt, Anfang 2020 könnten sie in Betrieb gehen.

Pläne auch in Wipperfürth

Palliativpatienten müssen akut medizinisch betreut werden, für Hospizgäste gilt das nicht mehr. Ist diese Betreuung auf der Station abgeschlossen, müssen die Waldbröler Patienten bislang entlassen werden. Die Verlegung ins beliebte Johanniter-Hospiz nach Wiehl sei aber nicht immer möglich.

Der Bedarf aber sei bereits sehr groß und werde mit dem demografischen Wandel weiter zunehmen. Eine Konkurrenz zum Wiehler Hospiz werde es nicht geben, zumal auch die Gemeinden im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis von einem Waldbröler Hospiz profitieren würden.

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Der Waldbröler Förderkreis hat schon erheblich vorgearbeitet und mit der Diakonie Michaelshoven Kontakt aufgenommen. Diese habe man von der Notwendigkeit eines Hospizes in Waldbröl nicht lange überzeugt werden müssen, schreiben Förderkreisvorsitzender Dr. Stefan Brettner, selbst Chefarzt am Krankenhaus Waldbröl, und seine Stellvertreterin Monika Höfer.

Die Diakonie habe Interesse bekundet, das Hospiz sowohl zu bauen als auch zu betreiben. Zustimmung bekommt der Förderverein für seine Idee auch von Altenheimbetreibern und niedergelassenen Ärzten der Region.

Mit einem Hospiz sei kein Geld zu verdienen, das wisse die Diakonie, unterstreichen Brettner und Höfer. Der Förderverein sei aber bereit, auch ein Hospiz zu unterstützen, zumal dessen Finanzierung nicht zu 100 Prozent von den Krankenkassen übernommen werde.

Kommt es zu einem Waldbröler Hospiz, hätte Oberberg bald vielleicht schon drei. Denn auch im Norden in Wipperfürth ist gerade ein Hospiz in Planung.

In der Ratssitzung am Mittwoch, 9. Oktober, 18 Uhr, Bürgersaal (Nümbrechter Straße 19) außerdem auf der Tagesordnung: die Einbringung des Haushalts 2020, die Weiterentwicklung des Geländes nach dem Abriss des Merkurhauses und Anträge der Fraktionen unter anderem auf eine Rentenberatungsstelle, und der Vorschlag der FDP, das Waldbröl Fair-trade-Stadt werden soll.