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Online-DiskussionVolkshochschule Gummersbach lud zum Gespräch über Ukrainekrieg ein

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Der Krieg in der Ukraine war am Mittwoch Thema einer Diskussion, zu der die Volkshochschule eingeladen hatte.

Gummersbach – Anlässlich der Kriegs in der Ukraine hatte die Volkshochschule Gummersbach zur einer Online-Diskussion am Mittwochabend unter dem Titel „Angriffskrieg gegen die Ukraine – Positionen und Stellungnahmen aus der Friedensbewegung“ eingeladen.

Ist eine pazifistische Position heute noch zeitgemäß?

VHS-Leiter Dominik Clemens moderierte die Veranstaltung mit dem Journalisten Otmar Steinbicker und Leander Sukov. Ziel der Diskussionsrunde war die Beleuchtung der Frage, ob eine pazifistische Position heute noch zeitgemäß sei und welche politischen, ökonomischen und militärischen Folgen der Krieg haben könne.

Journalist Steinbicker, Herausgeber des Friedensmagazins aixpaix und Mitglied des Beirates der Deutschen Initiative für den Nahen Osten, erläuterte seine These, dass es aus der Krise keinen militärischen Ausweg gebe. Putins Versuch, bei einem Blitzkrieg von der Bevölkerung als Befreier gefeiert zu werden, sei vor allem aufgrund logistischer Probleme misslungen. Selbst wenn die Ukraine nach der Vernichtung größerer Städte kapituliere, habe Russland den Krieg nicht gewonnen – jahrelange Guerilla-Aktivitäten seien dann die wahrscheinliche Folge.

Einfluss russischer Soldatenmütter

Als bedeutsam werte er den Einfluss russischer Soldatenmütter, nachdem Moskau habe zugeben müssen, auch Wehrpflichtige eingesetzt zu haben. Positiv betrachtete er die distanzierte Haltung der USA: „Eine Einmischung könnte in ein atomares Inferno münden.“

Leander Sukov, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, sieht den möglichen Einsatz von atomaren Waffen als „Leerdrohung“, die dennoch ernstzunehmen sei. Er schätzte die Lage als schwierig für die Friedensbewegung ein, da wahrscheinlich nur durch die Erhöhung des „Blutzolls“ auf russischer Seite der Krieg beendet werden könne. So sei es wichtig, die ukrainische Armee zu unterstützen und auf politischer Ebene zu verhandeln, um einen Guerilla-Krieg zu vermeiden.

Plädoyer für ein Totalembargo

Zudem plädiert er für ein Totalembargo: „Auch wenn es das russische Volk trifft – es ist besser, wirtschaftliche als menschliche Verluste hinzunehmen.“ Im Verlauf der Diskussion wurde auch die Rolle der Vereinten Nationen besprochen, die aufgrund fehlenden eigenen Militärs und dem Veto-Recht Russlands nur eingeschränkte Möglichkeiten habe. „Das ist ein Konstruktionsfehler der Uno“, sagte Steinbicker.

Hinsichtlich der Frage nach der Rolle von rechtsextremen Kräften in diesem Krieg schilderte Sukov, dass die früher unkontrollierbaren Einheiten, etwa die Gruppe Wagner oder das Regiment Asow, sich nun in die Armee integrierten, allerdings sei der Krieg eine „Wässerung der Rechtsextremisten“. Entsetzt werteten die Teilnehmer die Kriegsverbrechen, wo ähnlich wie in Syrien Luftangriffe auf zivile Ziele geflogen werden.

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Zum Schluss sprach Clemens die Wirksamkeit von Sanktionen an, die zwar ein adäquates Mittel seien, nichtmilitärischen Druck auszuüben, jedoch derzeit auch hierzulande für explodierende Energiepreise sorgen würden. „Sanktionen sind ein zweischneidiges Schwert – wer sie erlässt, muss auch mit den Folgen klarkommen“, antwortete Steinbicker.