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Von England bis nach OberbergDer lange Weg eines Ballons

Lesezeit 3 Minuten

Ein Wiedersehen mit ihrem Ballon gab es für Eleanor Richardsson (M.), die über den Bildschirm mit Andreas Marsel und Caroline Robinson sprach.

Oberberg – „Oh, das ist ja so cool!“ Eleanor Richardson ist außer sich vor Begeisterung. Via Bildschirm strahlt die Engländerin im Live-Chat Andreas Marsel an, der ihren Ballon gefunden hatte und sich über unsere Zeitung auf die Suche nach dem Absender gemacht hatte, nachdem er an den englischen Telefonbüchern gescheitert war.

Marienheiderin schafft Abhile

Dass es so schnell geklappt hat mit dem Kontakt, haben die beiden Caroline Robinson aus Marienheide zu verdanken, die sich umgehend in den sozialen Medien auf die Suche nach dem Namen gemacht hatte, der auf der pink glitzernden Hülle stand. „Ich hab da mal eine dumme Frage . . .“, hatte sie geschrieben, die Story der Entdeckung des Ballons gepostet – und umgehend eine Antwort bekommen.

Zu ihrer großen Überraschung hatte sie gleich einen Treffer gelandet. Weil ihr Mann Engländer ist, spricht sie die Sprache ausgezeichnet. Und an ihrem Arbeitsplatz in Derschlag verfügt sie auch noch über die perfekte Technik, die beiden – Absenderin und Finder – in direkten Kontakt zu bringen. Richardson hat am Freitag extra ihr Geschäft in England geschlossen, und Marsel hat seinen Hund zum Chat nach Derschlag mitgebracht.

„Das ist einfach toll“, freut sich der 52-jährige Maschinenschlosser aus Becke. „Ich bin ganz gespannt. Selbst würde ich so einen Chat niemals hinbekommen. Ich kann Autos reparieren und Fliesen legen, aber das ist einfach nicht meine Welt.“

Die Geschichte des Ballons

Jetzt will er unbedingt wissen, was es mit dem Ballon auf sich hat. „Jedes Jahr an meinem Geburtstag am 27. September lasse ich einen Ballon aufsteigen zur Erinnerung an meine verstorbene Oma und an meinen Vater, der kürzlich ebenfalls verstorben ist“, erzählt Richardsson. Sie schreibe eine Botschaft drauf mit lauter XXX und OOO, den Symbolen für Küsse und Umarmungen. „Und ich stelle mir vor, dass sie vom Himmel aus mit mir feiern können.“

Marsel berichtet ihr, wie sein Hund Otto den pinken Ballon aufgespürt hat. „Er ist hier der eigentliche Star.“ Richardsson ist begeistert: „Was für ein toller Hund. Das ist großartig. Ich habe überall Gänsehaut, von Kopf bis Fuß! Und der Ballon ist wirklich den weiten Weg bis nach Deutschland geflogen? Nach Gummersbach?“ Sie selbst wohne auf der kleinen Insel Sheppey vor der englischen Südostküste, erzählt sie. „Das ist ja total verrückt!“ Robinson kommt kaum mit der Übersetzung hinterher. „Noch nie wurde einer meiner Geburtstagsballons gefunden. Oh, ich bin ganz durch den Wind!“, gesteht die Absenderin.

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Marsel verspricht, dass er Ballon jetzt mit einem Brief an Richardsson zurückschicken will. Und Robsinson freut sich über ihren Anteil am Happyend.