Rundweg durch Waldbröl27 Stationen zeigen Geschichte der Stadt
Waldbröl – Wer an Waldbröl und seine Geschichte denkt, hat vielleicht gleich die lange Tradition des Vieh- und Krammarktes vor Augen. Oder die Geschichte des Nationalsozialisten Robert Ley, dessen große Pläne für die Stadt letztlich im Sand verliefen.
Dass die Marktstadt im Süden des Kreises aber noch viel mehr zu bieten hat, stellen jetzt 27 Geschichtsstationen unter Beweis. Die Stelen mit Erläuterungen und Bildern finden sich im Stadtgebiet an einem etwa einen Kilometer langen Rundweg, der in zwölf Stationen zum Blick in die Vergangenheit einlädt, sowie in den Ortschaften ringsherum.
Jetzt wurden die Geschichtsstationen bei einer Feierstunde in der Markthalle eingeweiht. Dabei erinnerte Bürgermeister Peter Koester in seinem Grußwort daran, dass die vor zwei Jahren verstorbene Stadtverordnete Annette Tillmann mit der Idee, Fördermittel des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zu beantragen, auf ihn zugekommen war. Der Verband habe sofort Interesse am Projekt „Geschichtsstationen“ signalisiert, der Oberbergische Kreis als Mitglied stellte den Antrag.
Rheinische und deutsche Geschichte spiegeln sich in Waldbröl wider
20 000 Euro Zuschuss gab es und die Empfehlung, für die Texte Experten hinzu zu holen. Und so zeichnet nun der Historiker Dr. Albrecht Brendler, Dozent für Mittelalterliche Geschichte an der Universität in Tübingen, für die Texte verantwortlich. Kurt Mai und Kurt Hamburger vom Waldbröler Kultur-Treff steuerten ebenfalls Wissen bei. Besuche und Stadtrundgänge mit vielen Gesprächen sorgten dafür, dass der Historiker letztlich sicher war, 27 Stationen mit Informationen füllen zu können.
„Ich hatte, als die Anfrage 2016 kam, wenige Bezugspunkte zu Waldbröl. Darum war mir nicht ganz klar, ob sich mehr als 20 Stationen finden lassen würden“, gibt Brendler zu. Bei den Ortsterminen sei allerdings schnell deutlich geworden, wie sehr sich die rheinische und deutsche Geschichte sich in der Historie Waldbröls widerspiegeln – und das auch mit der Hilfe von Stadtarchivar Heinz-Werner Helmert, der den Historiker auf seinen Touren begleitete.
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Der Kulturausschuss, der die fertigen Texte zu Zuccalmaglio, den Kirchen, der Alten Post, Gut Rottland und der Geschichte von Bladersbach und Diezenkausen vor der Veröffentlichung gegenlas, war jedenfalls mehr als einverstanden mit Brendlers Aufarbeitung der Geschichte. Landrat Jochen Hagt war sicher, dass das Interesse an der eigenen Geschichte alle Generationen verbindet. „Wer weiß, auf welchem Fundament er steht, kann viel besser in die Zukunft gehen“, erklärte er und schloss sich dann dem Rundgang durch die Innenstadt an.
Wissenswertes zu den neuen Geschichtsstationen findet sich in Kürze auf den Internetseiten der Stadt.