Waldbröl – Die Brecher leisten ganze Arbeit, Brocken um Brocken türmt sich auf dem Merkur-Gelände das, was einmal ein Wohnkomplex mit gigantischen Ausmaßen gewesen ist. „Bisher liegen hier etwa 4600 Kubikmeter“, sagt Christoph Peikert vom Gebäudemanagement der Stadt Waldbröl.
Insgesamt erwartet er eine Menge von rund 16 000 Kubikmetern, von denen 6000 Kubikmeter in der Marktstadt bleiben sollen: „Damit soll unter anderem die Tiefgarage zugeschüttet werden“, schildert Peikert. Das übrige Material soll sich ebenso nützlich machen, etwa im weiteren Untergrund für die neuen Gebäude auf der Fläche.
Manövrieren auf engstem Raum zwischen Betonbergen
Die Arbeit dort sei oft eine Herausforderung, sagt Bauleiter Frank Scherer vom Bauunternehmen Bodo Freimuth mit Blick auf den begrenzten Raum zwischen den Schuttbergen, auf dem er und seine Kollegen manövrieren müssen. Denn noch immer arbeiten die Brecher und zerkleinern alten Beton: Metall, Dämmstoffe, Glas und auch Bitumen sind aus den Mauern des Merkur-Hauses aussortiert worden. Und gelinge dies nicht mit der Maschine, so gehe es von Hand weiter, schildert Peikert.
Bevor an der Kaiserstraße auch die letzten Teile von zwei verbliebenen Merkur-Geschossen verschwinden, muss in den kommenden Tagen eine Stützmauer errichtet werden, damit die Gerippe nicht umkippen. Die letzten Merkur-Reste stehen etwa dicht an dem Haus, in dem der Evangelische Kirchenkreis An der Agger seine Schuldner- und Insolvenzberatung betreibt. Auch weiß Peikert, dass es in der Nähe noch problematisches Bodenwerk gibt, das gereinigt werden muss. „Da hat es mal einen Unfall mit Öl gegeben.“ Dieser Boden müsse entsorgt werden.
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
Unterdessen haben die Stadtverwaltung und das Krefelder Planungsbüro von Adriane Baakes-Zauner die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen beendet: Die jungen Waldbröler waren aufgerufen, erst im Internet die Ideen zu bewerten, die es bereits für das Grundstück gibt, und dann in einer Online-Konferenz zu diskutieren. 74 junge Leute hätten 381 Posts getätigt, berichtet Baakes-Zauner.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung hat Hartmut Schröder vom Fachbereich Bauen einige dieser Anregungen und Wünsche jüngst vorgestellt: So solle der geplante Parkour-Parcours ein solcher bleiben, aber daneben kein Skate- oder Bike-Park entstehen. „Da wollen sich die jungen Leute auf ein Thema konzentrieren, zumal Ähnliches an der Klus in Niederhof geplant ist.“ Auch sei es für die Jugendlichen kaum vorstellbar, dass mitten in der Stadt ein Pumptrack entsteht, „allein schon wegen des Lärms“. Zudem soll der geplante Kinderspielplatz nichts bekommen, das nur saisonweise genutzt werden kann: „Ein Wasserspiel ist nur im Sommer eine gute Sache.“
Gute Bewertungen für die sportlichen Angebote
Besonders gut bewertet worden, so hat es die Planerin Baakes-Zauner dokumentiert, sei die Kombination aus Angeboten zu Fitness und Koordination. „Da wird noch etwas zum Klettern und Bouldern gewünscht. Drehbare Liegen oder Hollywood-Schaukeln würden ebenso begrüßt wie Plätze zum Hüpfen und zum Schaukeln am Waldbrölbach. Zudem wünschten sich die Kleinsten einen geschützten Platz, an dem sie auch bei Regen spielen können.
Bis zum 30. September muss die Stadt den Förderantrag auf den Weg bringen. Geändert werden kann dieser bis zum 15. Januar: Bisher sind die Ergebnisse der Beteiligung noch nicht dem Stadtrat präsentiert worden.