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Ein Fest der MusikWaldbröler Orgel nach aufwendiger Sanierung wieder einsatzbereit

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Im August hatte die Sanierung der Kreienbrink-Orgel in der Waldbröler Stadtkirche begonnen.

Waldbröl – Kaum ist der letzte Ton verklungen, da füllt langer, herzlicher Applaus die evangelische Stadtkirche in Waldbröls Stadtmitte. Mit der Toccata aus Charles-Marie Widors (1844 – 1937) fünfter Orgelsymphonie beendet Kantor und Organist Patrick Salzmann am Reformationstag den Festgottesdienst zur Einweihung der Kreienbrink-Orgel nach deren aufwendiger Sanierung. Danach ist der 28 Jahre alter Musiker sichtlich aufgewühlt. Denn wenn jetzt die Orgelwoche anbricht, geht Salzmanns musikalische Arbeit ihrem Ende entgegen: Am 31. Januar verlässt er die Marktstadt, wechselt, wie er betont, aus rein persönlichen Gründen nach Mönchengladbach. „Ich bin sehr glücklich, dass ich bei der Sanierung so viel Unterstützung erfahren habe“, blickt er auf seine zweieinhalbjährige Zeit in Waldbröl zurück und bekennt sich zu seinem schweren Herzen.

Der Missionsbasar ist eine Herzenssache

„Zum Glück lässt er die Orgel da“, scherzt derweil Pfarrer Jochen Gran. Er und die evangelische Kirchengemeinde am Wiedenhof feiern aber nicht nur das Ende der rund 65 000 Euro teuren Instandsetzung, sondern an der frischen Luft rund ums Gotteshaus auch einen „Reformations-Aktionstag“. Das ist, wenn eben Reformationstag ist und eine Waldbröler Institution zudem dringend Hilfe braucht: Denn erneut kann der beliebte „Miba“, der Missionsbasar, in diesem Jahr nicht stattfinden.

Kaum hat er das Priestergewand abgestreift, da bindet sich Gran prompt die Schürze um und verkauft Reibekuchen für den guten Zweck. Entlang der Hochstraße und der Alten Rathausstraße sind Stände aufgebaut, die Erlöse für das Miba-Team bestimmt. Jochen Gran: „Schließlich haben wir uns einst verpflichtet, unsere Freunde in Westpapua mit jährlich 20 000 Euro zu unterstützen.“ Dass dies gelingt, ist Ulrich Karthäuser aus Brenzingen eine Herzenssache: Er kauft Kunsthandwerk aus diesem Teil Indonesiens. „So etwas Schönes findet man sonst nirgendwo“, schwärmt er und gesteht: „Ich bin deprimiert, dass es den Basar wieder nicht gibt.“

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Für den gehen viele Oberberger sogar auf die Straße und brechen auf zu einem Spendenlauf – zu Fuß und auf dem Fahrrad, jeder Kilometer wird versilbert. „Auch in Westpapua sind etwa 50 Menschen gestartet“, berichtet Christiane Stausberg vom Miba-Team. Sie unterhält einen Verpflegungsposten an der Kirche, immer wieder tauchen Fotos auf dem Bildschirm neben ihr auf: Die Teilnehmenden melden sich per Live-Ticker mit fröhlichen Grüßen von ihrer Strecke.

Für den Evangelischen Kirchenkreis An der Agger ist Superintendent Michael Braun nach Waldbröl gekommen – nicht nur, um dort die Festpredigt zu halten, sondern auch, um die Gläubigen zuversichtlich zu stimmen: „Die wunderbare Orgel wird dazu beitragen, dass die Nachfolge von Pascal Salzmann rasch geklärt werden kann.“