Tempolimits auf dem SchladernringWaldbröler Stadtverwaltung stellt Pläne vor
- Seit Jahren fordern die Anwohner ein Tempolimit auf der beliebten Bikerstrecke.
- Nun ist es endlich soweit: Auf der Strecke soll Tempo 70, in Kurven sogar Tempo 50 gelten.
- Die Waldbröler Stadtverwaltung hat die Pläne vorgestellt.
Waldbröl – Nach mehr als 16 Jahren und 13 Anträgen an die zuständigen Behörden ist es so weit: Auf der Siegstraße – der als Schladernring weithin bekannten Bundesstraße 256 – sollen zumindest Motorradfahrer bald auf die Bremse treten.
Für diese gilt bereits seit dem 13. April 2005 in der Ortschaft Spurkenbach ein Fahrverbot an Wochenenden und an Feiertagen – ein erster Versuch, der Raserei auf der kurvigen Piste ein Ende zu setzen. Und ein Versuch, der gescheitert ist, wie Anwohner urteilen. „Gebracht hat das gar nichts“, sagt etwa Ursula Smits, die sich über das geplante Tempolimit freut. Zu viele Unfälle mit Bikern habe es gegeben. „Wir hören das Quietschen der Reifen und warten dann auf den nächsten Knall – vor allem an den Wochenenden.“
Tempo 70 auf der Strecke, Tempo 50 in den Kurven
Das soll sich ändern: Auf der Strecke, die vom Panarbora-Kreisel in Waldbröl zur Präsidentenbrücke bei Windeck-Rosbach und in den Rhein-Sieg-Kreis führt, soll künftig Tempo 70 und in den Kurven Tempo 50 gelten. Diese Nachricht hat Rolf Knott, Chef des Fachbereichs Bauen im Waldbröler Rathaus am Dienstagabend dem Ausschuss für Bauen und Verkehr des Stadtrats, überbracht.
Diese Geschwindigkeiten sind vorgesehen
Die Pläne sehen vor, dass vom Waldbröler Panarbora-Kreisel bis zur Ortschaft Grunewald Tempo 70, ab Grunewald und bis zur hinteren Ortsgrenze von Spurkenbach dann Tempo 50 gelten soll. Von dort bis zur Kurve in Höhe des Peter-Mähler-Wegs darf 70 gefahren werden, während die Geschwindigkeit in den folgenden Kurven bis hinunter zum Abzweig nach Hahnenbach wiederum auf Tempo 50 begrenzt werden soll. Dahinter und bis an die Grenze des Rhein-Sieg-Kreises soll das Höchsttempo erneut bei 70 liegen. (höh)
„Es tut sich etwas beim Schladernring“, so Knotts eher nüchterne Ankündigung jener Nachricht, auf die vor allem leidgeprüfte Anwohner gewartet haben. Diese ist das Ergebnis von Gesprächen, die seit dem 10. Juli laufen zwischen der Stadtverwaltung sowie dem Oberbergischen Kreis, der Polizei und dem Landesbetrieb Straßenbau. „Strittig ist aber, ob die neuen Geschwindigkeiten nicht doch für alle Fahrzeuge gelten sollen – und nicht nur für Motorräder“, sagt Knott. Dabei stünden Stadt und Kreis auf einer Seite. „Wir wollen da keinen Unterschied“, betont Kreissprecherin Iris Trespe auf Nachfrage. Geplant ist, dass Polizei und Landesbetrieb Stellen finden, an denen die Polizei ihre Blitzer aufbauen kann. „Gibt es keine, werden solche Flächen hergestellt“, heißt von der Stadt dazu.
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Der Landesbetrieb will dagegen allein Motorradfahrer zum Bremsen bringen: „Denn die sind das Hauptübel“, sagt Klaus Büser, der in der Regionalniederlassung Rhein-Berg für die Verkehrssicherheit in Oberberg zuständig ist. Ob ein Limit nur für Biker auch tatsächlich umgesetzt werden kann, sollen weitere Untersuchungen der Polizei ergeben. Diese liefen, sagt Polizeisprecherin Monika Treutler.
Aus der Ausschusssitzung hat Fachbereichsleiter Knott das einstimmige Votum mitgenommen, dass die neuen Regeln für jeden gelten sollen, der auf dem Schladernring unterwegs ist. Das sei nicht nur eine Frage der Gleichbehandlung, betont Knott und führt aus: „Wenn ich mit meinem Porsche – den ich übrigens nicht habe – ein Motorrad überhole, schaffe ich immer eine neue Gefahrensituation.“
Entlastung stellt Rolf Knott zudem der Ortschaft Seifen in Aussicht: In einem Umkreis von 100 Metern rund um den Kreisverkehr am Friedhof soll es nur noch Tempo 50 geben. Knott rechnet damit, dass die Tempolimits im Frühjahr 2021 eingerichtet werden können.