Die Planung des Rollsportparks an der Klus in Waldbröl steht kurz vor der Vollendung. Das Projekt soll einzigartig sein in der Region.
Attraktion für WaldbrölPlanung für den Rollsportpark geht ins Finale

Daniel Schreitmüller (links) und Tobias Hunger von der Landskate GmbH in Köln planen den Rollsport an der Klus in der Ortschaft Niederhof. Jetzt haben sie in Waldbröls Bürgerdorf am Alsberg ihre Pläne in 3D vorgestellt.
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Wenn Daniel Schreitmüller und Tobias Hunger in Fahrt kommen, dann sprechen sie prompt ihre eigene Sprache. Da ist von Flows die Rede, von Curbs und Curves, von Slappys und einer Hip mit Ledge. Aber damit wollen die Kölner auch andere in Fahrt bringen, im wahrsten Sinne: Die beiden sind die Chefplaner von Waldbröls Rollsportpark an der Klus. Bei einem weiteren Workshop im Bürgerdorf haben sie am Montagabend die nahezu fertige Planung für die sportliche Attraktion in der Ortschaft Niederhof vorgestellt.
Gekommen sind nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung und der Ratsfraktionen, sondern vor allem Skater und Biker, die sich zuvor an der Ausarbeitung des rund 820.000 Euro teuren Vorhabens beteiligt und reichlich Ideen geäußert haben – und diese sehen sie nun in ein 3D-Modell gebracht. „Wir sind echt begeistert“, verraten etwa André Lessenich und Wolfgang Runkel.
Waldbröls Skater reisen für ihren Sport durch das ganze Land
Sie sind beinahe so etwas wie Fans von Daniel Schreitmüller und Tobias Hunger: Sie reisen durchs ganze Land, um aufs Board zu steigen: In Netphen (Kreis Siegen-Wittgenstein) haben sie die jüngste Anlage ausprobiert, die im Kölner Büro von Landskate, dem Arbeitsplatz von Schreitmüller und Hunger, Gestalt bekommen hat.
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Waldbröls Rollsportpark haben sie so geplant, dass er anfängertauglich ist und kinderfreundlich, ebenso können ihn Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, nutzen. Im kommenden März oder April, so hofft Mario Klein von der Bauverwaltung im Rathaus, rollen bereits die Bagger an.
Für Rettungsfahrzeuge sind in den Plänen zwei feste Wege vorgesehen
Skater sollen sich auf einer Fläche von rund 550 Quadratmetern an jeder Menge Obstacles (Hindernisse, Ausstattungselemente) verausgaben, für Biker stehen etwa 800 Quadratmeter zur Verfügung und ein Pumptrack bietet kurvenreiche und hügelige Abenteuer auf einer Fahrfläche von rund 600 Quadratmetern. Und weil ein Manöver auch mal misslingt, sind zwei Wege vorgesehen, auf denen Rettungsfahrzeuge diese Pisten erreichen.
Entstehen sollen die drei Bereiche aus Ortbeton ebenso wie aus viel Natürlichem, Lehm und Holz vor allem. Der Park, so versichern die Planer, schmiege sich ins Grüne, Rollrasen etwa werde nicht verlegt – man setzt auf regionales Saatgut. Höchster Punkt ist der Anlaufberg im Bikepark: Dort starten Wagemutige auf Höhen von 2,50 und 2,20 Metern, sausen über Sprungrampen (Tables), schließen durch eine Kurve (Anlieger) und fliegen über Hügel (Jumps). Die Höhen dieser Herausforderungen liegen zwischen 1,70 Meter und 40 Zentimetern.
„Wir wollen etwas schaffen, das einzigartig ist weit und breit in der Region“, betont Schreitmüller. Keines der geplanten Elemente werde übrigens vorgefertigt. Zeitgleich mit dem Bau des Rollsportparks will die Stadt der unteren Turnerstraße und der Straße „Niederhof“ bis an die Landesstraße 339 eine neue, deutlich entschärfte Strecke geben, da diese eben auch als Zubringer zu dem insgesamt etwa 2210 Quadratmeter großen Gelände dienen soll.
Froh, dass es endlich losgeht, ist auch Marc Wilden von der städtischen Realschule: Im Sommer 2019 hatten Schülerinnen und Schüler das Gelände gekapert, seither ist es fest in ihrer Hand.