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Freundeskreis AsylWaldbröler Institution feiert mit prominenten Gästen

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Das frühere Model Zohre Esmaeli aus Afghanistan im Gespräch mit Modertor und Pfarrer Jochen Gran auf der Bühne in der Aula des Waldbröler Hollenberg-Gymnasiums. Dort feierte der Freundeskreis Asyl sein 30-jähriges Bestehen.

Das frühere Model Zohre Esmaeli aus Afghanistan im Gespräch mit Modertor und Pfarrer Jochen Gran im Waldbröler Hollenberg-Gymnasium. Dort feierte der Freundeskreis Asyl sein 30-jähriges Bestehen.

In Waldbröl betreut der Freundeskreis Asyl Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Nun wurde gefeiert, Model Zohre Esmaeli war dabei.

Vor mehr als 100 Gästen in der Aula des Waldbröler Hollenberg-Gymnasiums erinnerte Pfarrer Jochen Gran am Samstag daran, dass es im Jahr 1993 plötzlich Menschen in der Marktstadt gegeben habe, die „etwas anders ausgesehen“ hätten. Damals seien es Einheimische wie Hanna und Günter Wacker sowie Margrit und Dieter Brüser gewesen, die sich der Flüchtlinge aus dem Kosovo angenommen und den Freundeskreis Asyl gegründet hätten. Und der feierte am vergangenen Samstag sein 30-jähriges Bestehen.

Die Schwierigkeit dabei sei, so Moderator Gran, sich individuell auf die Neuankömmlinge einzustellen: „Miteinander leben muss gelernt werden – und dieser Prozess endet nie.“

Das ehemalige Model Zohre Esmaeli spricht in Waldbröl über die Flucht aus Afghanistan

Als Festrednerin schilderte das ehemalige Model Zohre Esmaeli aus Afghanistan, dass sie früher nie ein Mädchen sein wollte, weil die dort unterdrückt würden. Jemand habe ihr gesagt, dass sie ein Junge sein könne, wenn sie es schaffe, über einen Regenbogen zu springen: „Das war der Traum meiner Kindheit.“

1999, als 14-Jährige mit ihren Eltern nach Hessen geflohen, habe sie sich gefühlt wie ein Mensch zweiter Klasse, „der nirgendwo ankommt“. Inzwischen aber habe Deutschland eine Vorreiterrolle im Umgang mit Flüchtlingen eingenommen, auch wenn es noch viel zu tun gäbe: „Es reicht nicht aus, das Kindergeld zu erhöhen – es ist für jeden notwendig, an sich selbst zu arbeiten, damit sich die Neuangekommenen wohlfühlen.“

Auch der WDR-Reporter Bamdad Esmaili gehörte in Waldbröl zu Festgästen

Bei der Podiumsdiskussion sprach Bamdad Esmaili von „WDRforyou“ mit Geflüchteten der ersten Stunde, deren Kindern, die heute auch in der Waldbröler Feuerwehr aktiv sind, und Conny Wagner, ehemalige Mitarbeiterin des Waldbröler Sozialamts, die sich von Anfang an dafür eingesetzt hat, Flüchtlinge nach dem „Leverkusener Modell“ nicht konzentriert zu isolieren.

Kirchenrat Rafael Nikodemus vom Landeskirchenamt berichtete über die Problematik, dass Flüchtlinge aus der Ukraine oft besser behandelt würden als die aus anderen Ländern. Maik Stausberg, der sich auch seit Jahren für den Waldbröler Missionsbasar engagiert, betonte: „Wenn wir uns miteinander beschäftigen, hilft das allen.“ Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom Orchester Legato unter der Leitung von Reinhold Feldhaus.