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Katholische KircheNeue Groß-Pfarrei löst in Oberbergs Süden den Sendungsraum ab

Lesezeit 3 Minuten
Der Geistliche Tobias Zöller (45) aus Morsbach wird Leitender Pfarrer der neuen Pfarrei St. Michael und St. Gertrud Oberberg Süd, die 2026 den Sendungsraum Oberberg-Süd ablöst.

Der Geistliche Tobias Zöller (45) aus Morsbach wird Leitender Pfarrer der neuen Pfarrei St. Michael und St. Gertrud Oberberg Süd, die 2026 den Sendungsraum Oberberg-Süd ablöst.

Die Pfarrei St. Michael und St. Gertrud Oberberg-Süd soll ab Januar 2026 vor allem effiziente und schlankere Verwaltungsstrukturen schaffen.

Der Sendungsraum Oberberg-Süd ist am 1. Januar 2026 Geschichte, an seine Stelle tritt die neue Pfarrei St. Michael und St. Gertrud Oberberg-Süd. Die Hauptkirchen in diesem Verbund sind die Kirche St. Michael und die Morsbacher Basilika, hinter diesen Kirchen stehen die beiden größten Gemeinden.

Davon hat Tobias Zöller, Leitender Pfarrer im Sendungsraum, jetzt mehr als 17.000 Katholikinnen und Katholiken in Kenntnis gesetzt, die in den neun Gemeinden des Sendungsraums leben. „Diese bleiben erhalten – und behalten natürlich auch ihre Namen“, sagt der 45-jährige Morsbacher und betont: „Für die Gläubigen ändert sich nichts, auch die Zeiten der Gottesdienste bleiben so wie sie sind.“

In den vergangenen Jahren hat die katholische Kirche in Oberbergs Süden gut 2000 Gläubige verloren

Denn die Nachfolgerin des am 1. April 2021 gegründeten Sendungsraums soll vor allem eine neue Organisation und Verwaltungsstruktur schaffen. Der Geistliche erklärt: „Wir haben nach einem sinnvollen Weg gesucht, wie wir in einem so großen Gebiet mit zwei Bundesländern, sechs Kommunen, mit neun Pfarreien und 16 Kirchen eine funktionierende Pastoral und Seelsorge sowie effiziente Verwaltung möglich machen können.“

Auf den Verträgen der rund 400 Beschäftigten findet sich dann ein neuer Arbeitgeber, nämlich die Groß-Pfarrei. „Die Arbeitsorte sind weiterhin dieselben“, sagt Zöller. Anfang November habe das Erzbistum Köln dieser Fusion zugestimmt.

Was sich aber ändert, das ist die Zahl der Kirchenvorstände. Die wird drastisch reduziert: Aus heute neun Vorständen mit jeweils sechs bis zehn ehrenamtlich Tätigen und einer Gesamtzahl von 80 Vorstandsmitgliedern soll ein einziges Gremium werden, dem dann zehn bis 15 Mitglieder angehören. Im März 2026 werden sie gewählt.

Verwaltungssitz der neuen Groß-Pfarrei wird wohl die Gemeinde St. Michael in Waldbröl

Sitz der Verwaltung und der dann zusammengeführten Pfarrbüros werde wahrscheinlich das Pfarrhaus an der Inselstraße in Waldbröl, ergänzt Zöller. „Zwei weitere Standorte sind geplant für Wiehl und Morsbach, um kurze Wege für den persönlichen Kontakt zu ermöglichen.“

Die Gotteshäuser der neun Gemeinden sollen nach der Fusion als Filialkirchen oder Gemeindekirchen geführt, der Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl und die Pfarreiengemeinschaft Morsbach – Friesenhagen – Wildbergerhütte am 31. Dezember 2025 aufgelöst werden.

Als der Sendungsraum-Süd als Kooperationsverbund eingerichtet wurde, gehörten etwas weniger als 20.000 Gläubige dazu. „Tatsächlich haben wir heute knapp 2000 Gläubige weniger als 2021“, bedauert Zöller. Grund dafür sei die massive Zahl an Austritten nach den Skandalen im Erzbistum, auch seien mehr Menschen gestorben als Kinder getauft wurden.

Zur seelsorgerischen Leitung der neuen Pfarrei gehören neben Tobias Zöller weiterhin der Waldbröler Pfarrvikar Klaus-Peter Jansen und Pfarrvikar Pater Thomas Arakkaparambil aus Denklingen sowie drei Kapläne, ein Pastoralreferent und mit Cornelia Hardieß auch eine Gemeindeassistentin. „Nachdem wir neun Jahre lang ein reiner Männerclub waren, haben wir endlich wieder eine Frau in unserer Runde“, freut sich Pfarrer Zöller.


Die neue Pfarrei

Zur neuen Pfarrei St. Michael und St. Gertrud Oberberg-Süd gehören:

  1. St. Antonius (Reichshof-Denklingen)
  2. St. Bonifatius (Wiehl-Bielstein)
  3. St. Bonifatius (Reichshofs-Wildbergerhütte)
  4. St. Gertrud (Morsbach mit Alzen und Ellingen)
  5. St. Joseph (Morsbach-Lichtenberg)
  6. St. Mariä Heimsuchung (Morsbach-Holpe)
  7. St. Mariä Himmelfahrt (Wiehl mit Feld)
  8. St. Sebastianus (Friesenhagen mit Steeg)
  9. St. Michael (Waldbröl mit Nümbrecht, Waldbröl-Schönenbach und Ziegenhardt).