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IntegrationWaldbröler Kaufhaus ist Treffpunkt für Alle

Lesezeit 3 Minuten

Integration im Kaufhaus: Frank-Peter Twilling (l.) und Hans Jürgen Schweizer haben 16 Angestellte und 40 Ehrenamtler im Team. 

  1. Das Waldbröler Kaufhaus für Alle ist zum Treffpunkt für alle Generationen geworden.
  2. Das Team um Frank-Peter Twilling und Hans Jürgen Schweizer besteht aus 16 Angestellten und 40 Ehrenamtlern.
  3. Wie sie Integration auffassen und warum ausgerechnet ein Kaufhaus zum Forum wurde.

Waldbröl – „Die Tür steht jedem offen“, sagt Frank-Peter Twilling, Geschäftsführer des „Kaufhaus für Alle“ in Waldbröl. Und es ist tatsächlich so – Jung und Alt kommt in diesem Kaufhaus zusammen, ältere Menschen treffen sich, um in einer der Sitzgruppen, die natürlich auch zum Verkauf stehen, einen Schwatz zu halten, junge Mütter suchen sich Preiswertes für den Nachwuchs aus, Praktikanten schnuppern in einen kaufmännischen oder in der Möbelabteilung in einen handwerklichen Alltag hinein. Es ist immer Leben in dem großen Raum.

Das liegt unter anderem daran, dass Frank-Peter Twilling und sein Team mit den 16 angestellten und 40 ehrenamtlichen Mitarbeitern den Begriff Integration sehr weit fassen. „Wir haben hier Menschen, die Sozialstunden ableisten und Menschen, die durch die Arbeit bei uns Deutsch lernen möchten.“

Zugleich eine Sprachenschule

Dazu gehört Tamara Smeleanschi aus Moldawien. Sie möchte in Deutschland einen Job finden, doch ohne gute Sprachkenntnisse ist das schwierig. Nun arbeitet sie seit ein paar Wochen in der Abteilung Bekleidung und sagt fröhlich: „Ich war schon als Kundin hier und fand das Betriebsklima toll – hier respektiert jeder jeden. Und durch das Sprechen mit den anderen lerne ich nun nach und nach auch die Sprache.“ Wenn es doch mal schwierig wird, übersetzt Lilli Lerche, Frank-Peter Twillings Stellvertreterin, für die 43-Jährige, aber in der Regel ist das nicht unbedingt nötig.

Das große Angebot freut auch die Kundinnen und Kunden.

Auch Jamshid Hassan hilft beim Übersetzen, wenn Kunden nicht zurechtkommen, denn er spricht Kurdisch, Arabisch und Dari, die in Afghanistan gesprochene persische Sprache. Der Afghane (26) arbeitet seit Juni fest in der Möbelabteilung: „Drei Jahre habe ich bei der Tafel gearbeitet, nun hier im Kaufhaus. Und ich fühle mich wohl.“ Björn Szarata geht Jamshid Hassan derzeit zur Hand.

Zum Team gehören auch der Afghane Jamshid Hassan (l.) und der Waldbröler Björn Szarata.

Der 16 Jahre alte Waldbröler besucht die zehnte Klasse der Nümbrechter Sekundarschule und findet sein Praktikum sehr spannend. „Ich helfe beim Ausladen und beim Liefern und habe festgestellt, dass die Leute alle ausgesprochen nett sind.“ Das sieht auch Frank-Peter Twilling so. „Wir ziehen hier alle an einem Strang.“

Viele verschiedene Generationen kommen in dem Kaufhaus zusammen.

Das Kaufhaus sei mit und mit gewachsen. Hans Jürgen Schweizer, Geschäftsführer des Trägervereins des Kaufhauses „Miteinander unter dem Regenbogen“, erinnert sich, dass vor rund 22 Jahren zunächst ein reines Möbellager an der Kaiserstraße bestand.

Nach einem Brand zog das Kaufhaus an seinen heutigen Standort an der Brölbahnstraße. Und nun wird es sogar baulich erweitert. Hans Jürgen Schweizer erläutert, dass es einen überdachten Anbau geben wird. „Wir wollen ja die Menschen, die zur Tafel kommen, nicht im Regen stehen lassen.“

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