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Wie geht es weiter?Sängerheim in Waldbröl ist jetzt Geschichte

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Ein Bauzaun sichert derzeit das Gelände zwischen Brölbahnstraße und Kaiserstraße. Was dort entstehen soll, steht allerdings noch in den Sternen.

Waldbröl – Das vor fast exakt einem Jahr abgebrannte Sängerheim in Waldbröl ist mittlerweile komplett abgerissen worden. Dass dort neu gebaut werden wird, stehe bereits fest, nur das „Was“ sei noch nicht geklärt, sagt Karl-Josef Schmitz, der für die Immobilie zuständige Mitarbeiter der Volksbank Rhein-Sieg, die Eigentümerin des Sängerheimes gewesen ist.

Unklar ist demnach auch, ob die Genossenschaftsbank dort selbst als Bauherr auftritt oder das exponierte Grundstück weiterveräußern wird. In jedem Fall werde eine Bebauung in enger Abstimmung mit der Stadt Waldbröl erfolgen, die das Gebäude unter anderem als vorübergehende Sammel-Unterkunft für Asylbewerber genutzt und dafür von der Bank gemietet hatte.

Der Brand in der Nacht zum 28. April 2018 war nach damaliger Feststellung der Sachverständigen der Polizei „eindeutig durch einen technischen Defekt“ ausgelöst worden. Menschen waren nicht zu Schaden gekommen, zum Zeitpunkt des Brandes hatten noch zwei von der Stadt dort untergebrachte Wohnungslose gelebt, waren aber nicht zu Hause.

Weil durch das Feuer der gesamte Dachstuhl einstürzte und beträchtliche Schäden anrichtete, war das Haus insgesamt nicht mehr zu erhalten. Auch die im Untergeschoss von der Seite Brölbahnstraße aus erreichbare Diskothek „Roxy“ war so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie fortan nicht mehr betreten werden durfte. Ursprünglich hatte das Sängerheim unterhalb des Alten Friedhofes dem Waldbröler Männergesangverein als einem der drei ältesten Vereine der Stadt gehört, war erst Anfang der 1970er Jahre mit einem hohen Maß an Eigenleistung errichtet worden.

Im damals größten Saal der Stadt legten die Sänger den Grundstein für ihren ersten Meisterchortitel. Vielfältige Feierlichkeiten und Konzerte sah das Sängerheim, aber auch Ratssitzungen der Stadt. Im Saal des Sängerheimes war etwa Christoph Waffenschmidt als jüngster Bürgermeister Nordrhein-Westfalens gewählt worden.