Neubau auf StadiongeländeCDU plant gemeinsamen Standort von Gymnasium und Grundschule
- Der Platz im Wiehltalstadion soll ausreichen für ein gemeinsames Schulzentrum.
- Zusätzlich soll auch eine Sporthalle mit Bürgerbegegnungsstätte gebaut werden, denn die Wiehltalhalle würde mitumziehen.
- Eine 400-Meter-Laufbahn über den Dächern der Schulen soll Leichtathleten anziehen.
Wiehl – Die Wiehler CDU geht in die Offensive: Gestern hat die Fraktion im Rathaus einen Antrag vorgelegt, nach dem der bisherige Plan für eine Sanierung des Gymnasiums aufgegeben und stattdessen ein Neubau auf dem Gelände des Stadions errichtet wird. Dort soll auch die Grundschule untergebracht werden. Die CDU hat in einer mit Fachleuten besetzen Arbeitsgruppe bereits intensive Vorarbeit geleistet.
So ist dem Antrag eine Skizze beigelegt, die zeigen soll, dass der Platz im Wiehltalstadion ausreicht für Grundschule und Gymnasium sowie eine Sporthalle mit Bürgerbegegnungsstätte, denn die Wiehltalhalle würde mitumziehen. Ein großzügiger Schulhof wäre auch noch drin. Der CDU-Plan setzt zudem eine neue Verkehrsführung voraus, diese lässt die Stadt ohnehin in einer Machbarkeitsstudie prüfen. Demnach würde eine Verbindungsstraße von einem neuen Kreisverkehr auf der Hauptstraße über die Wiehl und hinter der Eishalle entlang zur Homburger Straße führen. Diese Querspange schließt einen Einbahnstraßenring ums Zentrum.
400-Meter-Laufbahn über den Dächern des Schulzentrums
Der Unionsstadtverband hat auch eine Ersatzlösung für das Wiehltalstadion parat: Über den Dächern des neuen Schulzentrums soll eine 400-Meter-Laufbahn installiert werden. Die für die anderen Leichtathletikdisziplinen notwendigen Einrichtungen werden im Schulhof integriert. Nur der Fußballplatz ginge verloren. Die frei werdenden Flächen von Gymnasium und Grundschule möchte die CDU für familienfreundliches Wohnen vermarkten, mindestens 30 Bauplätze seien hier denkbar.
Wahlkampf
Die Schuloffensive ist Gegenstand eines Videoclips, den die CDU gestern über Facebook und Youtube im Internet veröffentlicht hat. Das Thema macht den Auftakt für einen Kommunalwahlkampf, in den die Wiehler CDU mit einem klaren Ziel zieht. Parteivize Michael Pfeiffer: „Wir wollen die absolute Mehrheit im Stadtrat.“
Seine Fraktion strebe bei der Wahl am 13. September ein starkes Mandat an, um in einem ansonsten unsicheren politischen Umfeld eine Führungsrolle zu übernehmen. Derzeit leide die Arbeit im Rat an einer Zersplitterung in viele kleine Fraktionen und Partikularinteressen. „Das führt häufig zum kleinsten gemeinsamen Nenner.“ Die Union wolle Wiehl zu einer familienfreundlichen „Smart City“ entwickeln, die in zehn Jahren 30 000 Einwohner zählt. (tie)
Für die CDU-Fraktionsvorsitzende Larissa Gebser hat die Alternativplanung eine ganze Reihe von Vorteilen: „Wir haben bei Kosten und Zeitplan eine andere Planungssicherheit und einen viel größeren Gestaltungsspielraum als bei einer Sanierung der alten Schule.“ Zudem bekomme man zugleich eine Lösung für die ebenso baufällige Grundschule. Für beide Schulen entfalle die jahrelange Unterbringung in Containern auf dem Stadiongelände – eine so teure wie unangenehme Zwischenlösung, die zwangsläufig eine Sanierung des Stadions notwendig mache. Bei der Finanzierung ging die Stadt bisher immer davon aus, dass ein kompletter Neubau nicht gefördert wird.
Auch die Finanzierung hält die Partei für lösbar
Michael Pfeiffer hält auch dieses Problem für lösbar. Der Schulausschussvorsitzende und Parteivize ist bekanntlich BPW-Geschäftsführer, mithin Chef des größten Unternehmens in der Stadt. Er versichert: „Die Unternehmer sind sicher bereit, dieses Projekt mit einer zweckgebundenen Gewerbesteuererhöhung zu unterstützen.“ Die CDU werde ihre guten Kontakte in die Landesregierung nutzen und zudem vorschlagen, dass die Stadt externe Fachleute engagiert, um neue Fördertöpfe beanspruchen zu können. Allemal sei es sinnvoll, auch in Zeiten hoher Baukosten zu investieren. Die Stadt könne ihren Eigenanteil über Jahrzehnte abbezahlen.
Pfeiffer sieht dringenden Handlungsbedarf, er wisse von Eltern, die ihre Kinder wegen des desolaten Zustands des Wiehler Gymnasiums lieber nach Nümbrecht zur Schule schicken. „Die Schule ist die größte Schwachstelle für den Wohnstandort.“
Neubau sei schneller realisierbar
Also alles schon wieder auf Anfang? Die CDU geht davon aus, dass sich ein Neubau sehr schneller realisieren lässt als der bisher geplante Teilneubau an alter Stelle. Dafür will die Union auch auf einen neuen Architektenwettbewerb verzichten und auf eine schnelle Planung und Ausschreibung hinwirken. Pfeiffer: „Ich kann den Eltern guten Gewissens sagen: In drei bis vier Jahren steht das Ding.“
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Keine Rolle in den CDU-Überlegungen für den neuen Campus spielt die Bielsteiner Sekundarschule. Diese soll bleiben, wo sie ist – und wie sie ist. Von einem Ausbau zur Gesamtschule, wie von Eltern und Schulleitung gefordert, hält Pfeiffer nichts. „Ich kann diese Diskussion nicht verstehen. Wir sollten auf die bewährte Zusammenarbeit zwischen Gymnasium und Sekundarschule vertrauen. Es macht keinen Sinn, wenn sich bei diesem Thema jeder selbst verwirklichen will.“